TU intern
5/2003 als
pdf-Datei
(1,4 MB)
Nr. 5, Mai 2003
 Themenseiten 
Titel
Inhalt
Aktuell
Lange Nacht der
Wissenschaften
Lehre & Studium
Forschung
50 Jahre DNA
Internationales
Menschen
Vermischtes
Leserbriefe
Impressum
TU-Homepage

Aspirin und stabile Moleküle

Berlins beste Chemieschüler "schnupperten" in die TU Berlin hinein

In den Osterferien experimentierten Schülerinnen und Schüler in TU-Chemielaboren

" Richtig geschockt" war Mirko Dreiseitel, Schüler der 12. Klasse des Friedrich-List-Gymnasiums, angesichts der vielen Geräte und anspruchsvollen Experimente. Mit 40 weiteren Schülerinnen und Schülern opferte er seine Osterferien für ein Schnupperstudium der Chemie an der TU Berlin. "Ich dachte, ein Student faulenzt die meiste Zeit und der Professor steht vorne und redet", erinnert sich Mirko, "aber wir konnten viel experimentieren, uns mit Doktoranden und Wissenschaftlern unterhalten."

"In der Tat können Schulen oft ihre Laboratorien nicht zeitgemäß ausstatten", erklärt Chemie-Professorin Dr. Karola Rück-Braun, die Leiterin dieses Schulprojektes, das den Schülerinnen und Schülern schon früh Appetit auf ein Chemiestudium machen soll. Sie zeigt den jungen Leuten Methoden, die heute in der Pharmaindustrie angewendet werden.

Aber hier schnuppern nicht irgendwelche Schülerinnen und Schüler. Es sind die Besten. Über 80 Schulen haben die TU-Chemiker im Vorfeld aufgefordert, ihre besten Schülerinnen und Schüler vorzuschlagen. "Es ist eine Wechselwirkung", sagt Dr. Feodor Oestreicher den Mädchen und Jungen, "Sie suchen nicht nur die Universität, sondern die Universität sucht auch Sie!" Trotz großer Auslastung haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für den Nachwuchs ihre kostbare Zeit regelrecht abgezwackt. Sie zeigen ihnen die Aspirinherstellung, suchen mit ihnen am Computer die stabilste Form von Molekülen, erstellen Röntgenspektogramme und vieles mehr. Die Schüler sollen die aktuellen Forschungsthemen kennen lernen, an Vorlesungen und Seminaren teilnehmen und sich über die Berufsaussichten und Tätigkeitsfelder als zukünftige Chemiker informieren. Die TU-Chemiker träumen von einer zentralen Begegnungsstätte, einer Schnittstelle zwischen Schule und Universität. Dafür gibt es auch schon Pläne, nur die Sponsoren fehlen noch. Das Schnupperstudium wird von der Schering AG und der Aventis Pharma GmbH unterstützt. Die Schüler sind begeistert, und Janna Frombach vom Kant-Gymnasium in Spandau schlägt vor: "Die Unis sollten noch früher auf die Schüler zugehen, denn aufgrund von Unterrichtsausfällen und der schlechten Ausstattung geht der Spaß an der Naturwissenschaft in der Schule oft schon viel früher verloren."

Patricia Pätzold

© TU-Pressestelle 5/2003 | TU intern | Impressum | Leserbriefe