Alumni-Firmen der TU Berlin zeigen Stabilität
Erfreuliche Entwicklung bei Maschinen- und Anlagenbau
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Die Körber GmbH Präzisionstechnik
von TU-Alumnus Peter Körber war 2002 Preisträger "Oskar
für den Mittelstand" |
Trotz schlechter Wirtschaftslage stehen die Firmen, die von
TU-Absolventen und Absolventinnen gegründet wurden, gut da.
Zu diesem Ergebnis kam eine Umfrage, die die Abteilung Wissenstransfer
gemeinsam mit dem nationalen
Alumni-Programm Ende vergangenen Jahres durchgeführt hat.
Schon vor zwei Jahren erbrachte eine Befragung der Existenzgründer
aus den Reihen der TU-Absolventen Erfreuliches. Angeschrieben wurden
damals 290 Unternehmen, 129 haben geantwortet. Diese 129 TU-Alumni-Firmen
erwirtschafteten im Jahr 2000 1,8 Milliarden DM Umsatz und beschäftigten
7172 Personen.
Wie sieht es zwei Jahre später aus in den Firmen, die von
Absolventen und Absolventinnen der TU Berlin in den letzten 30 Jahren
gegründet wurden? Ende 2002 wurden 330 Fragebögen versandt,
140 Unternehmen haben geantwortet. 92 dieser Unternehmen nahmen
an der Befragung 2001 und 2002 teil, sodass hinsichtlich der Umsätze
und Mitarbeiterzahlen Vergleiche über drei Jahre möglich
sind.
Insgesamt fielen bundesweit von 2001 auf 2002 bei den 92 Firmen
520 Stellen weg. Zusammen verzeichnen diese Firmen im Jahr 2002
5900 Mitarbeiter. Den stärksten Stelleneinbruch gab es - wie
weltweit zu beobachten - in der Informations- und Softwaretechnologie.
Ganz anders sieht es dagegen in den Kernbereichen der TU Berlin,
der Fahrzeug- und Verkehrstechnik, der Energie- und Solartechnik,
der Bio- und Lasertechnik und im Bereich Logistik aus. Hier wurden
rund 290 Stellen neu geschaffen.
Einer, der im Bereich Fahrzeugtechnik erfolgreich ist, ist TU-Alumnus
Peter Körber. Der studierte Wirtschafts-Ingenieur gründete
vor 25 Jahren die Körber GmbH Präzisionstechnik mit einigen
wenigen Mitarbeitern. Heute zählt das mittelständische
Unternehmen 140 Mitarbeiter und ist Zulieferer für Siemens
und die Automobilindustrie. Der Umsatz ist zwischen 2001 und 2002
von 10,5 Millionen Euro auf 17 Millionen Euro gestiegen. Fragt man
Peter Körber nach dem Grund für diese erfreuliche Entwicklung:
"Wir sind flexibel und bieten Qualität, dadurch kommt
es zu engen Kundenbeziehungen und stetig wachsendem Geschäft",
erklärt der TU-Absolvent.
Auch bei den Umsatzzahlen zeigen die TU-Alumni-Firmen Stabilität:
Erwirtschafteten die 92 befragten Firmen im Jahr 1999 zusammen 1,4
Milliarden DM, waren dies im Jahr 2000 1,69 Milliarden DM. Im Jahr
2001 zeigten sie einen Umsatz in Höhe von 1,5 Milliarden DM.
Zu bedenken sind hierbei ebenfalls wieder die starken Einbrüche
in der Informations- und Softwaretechnologie in Höhe von über
200 Millionen DM zwischen dem Jahr 2000 und dem Jahr 2001. Beim
Umsatz zugelegt haben auch hier wieder die klassischen TU-Bereiche
Maschinen- und Anlagenbau, Fahrzeug- und Verkehrstechnik, Logistik,
Energie- und Solartechnik, Opto- und Lasertechnologie und die Biotechnologie.
Trotz aller Stabilität, die die TU-Alumni-Firmen zeigen, gibt
es ein Warnsignal bei dieser Nachuntersuchung. Gründeten im
Jahr 2000 noch rund 20 TU-Absolventen und -Absolventinnen eine Firma,
waren dies im Jahr 2002 nur noch drei. Zwar darf man auch hier die
allgemeine schlechte wirtschaftliche Lage nicht außer Acht
lassen. Wichtig ist jedoch, dass die Universität die Gründerbereitschaft
ihrer Absolventen und Absolventinnen in Gang hält. Deshalb
bietet die TU Berlin Beratungsgespräche für Gründungsinteressierte
an und ermöglicht Studierenden und Absolventen zu besonderen
Konditionen, für ihre Unternehmensgründung die Infrastruktur
der Universität zu nutzen. Ein erfreuliches Signal, dass sie
dabei erfolgreich ist, zeigt die Zwischenauswertung des dreistufigen
Businessplan-Wettbewerbs Berlin Brandenburg im April 2003: Im Vergleich
zu den vier Berliner Universitäten haben TU-Alumni und Studierende
die meisten Businesspläne eingereicht.
bk
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