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Nr. 5, Mai 2003
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Die Stadt als Zeichensystem

 
  Die schwedische Gruppe aus Göteborg

Die Universität Göteborg bietet einen neuen Studiengang an: "Tyska med kulturkunskap" - Deutsch mit Kulturwissenschaft. Ihr erstes Semester verbringen die schwedischen Studierenden an der TU Berlin. Möglich wird dies durch eine Kooperation der Schweden mit der Arbeitsstelle für Semiotik bei Professor Roland Posner. In diesem Sommersemester lernen erstmals acht schwedische Studentinnen und Studenten, was angewandte Kulturwissenschaft sein kann. Eine Sprache geht über das Pauken im staubigen Hörsaal hinaus, erläutert Professorin Christine Pankow, Sprachwissenschaftlerin der Universität Göteborg und Mitinitiatorin des Studiengangs: "Die Sprache ist ein Instrument, um den Kulturraum zu verstehen. Auch die Stadt ist ein Zeichensystem, das fremd ist und das man kennen lernen muss." Die Studierenden sollen vor Ort nicht nur die deutsche Bildungssprache, sondern auch die sprachlichen Feinheiten in Kultur und Alltag erleben. Die Gäste haben bereits vor Beginn der Vorlesungszeit ihre Kenntnisse der deutschen Grammatik in einem einführenden Intensivkurs aufgefrischt und sind zu den ersten Exkursionen zu Flohmärkten, ins Kino oder ins Berliner Kneipenleben aufgebrochen.

Schwedische Schüler lernen Deutsch als zweite Fremdsprache. "Ich will meine Deutschkenntnisse verbessern", erklärt Anna, BWL-Studentin aus Stockholm, ihre Motivation. Die meisten anderen des ersten Probedurchlaufes haben schon einen Abschluss in der Tasche, etwa Christina, die Biotechnik studiert hat: "Ich finde zurzeit keine Arbeit in der Biotechnologiebranche. Der Studiengang war da eine Chance für mich." Den Aufenthalt haben die Teilnehmer, wie in Schweden üblich, über Studienkredite finanziert.

Heike Krohn

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