Die Stadt als Zeichensystem
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Die schwedische
Gruppe aus Göteborg |
Die Universität
Göteborg bietet einen neuen Studiengang an: "Tyska
med kulturkunskap" - Deutsch mit Kulturwissenschaft. Ihr erstes
Semester verbringen die schwedischen Studierenden an der TU Berlin.
Möglich wird dies durch eine Kooperation der Schweden mit der
Arbeitsstelle
für Semiotik bei Professor Roland Posner. In diesem Sommersemester
lernen erstmals acht schwedische Studentinnen und Studenten, was
angewandte Kulturwissenschaft sein kann. Eine Sprache geht über
das Pauken im staubigen Hörsaal hinaus, erläutert Professorin
Christine Pankow, Sprachwissenschaftlerin der Universität Göteborg
und Mitinitiatorin des Studiengangs: "Die Sprache ist ein Instrument,
um den Kulturraum zu verstehen. Auch die Stadt ist ein Zeichensystem,
das fremd ist und das man kennen lernen muss." Die Studierenden
sollen vor Ort nicht nur die deutsche Bildungssprache, sondern auch
die sprachlichen Feinheiten in Kultur und Alltag erleben. Die Gäste
haben bereits vor Beginn der Vorlesungszeit ihre Kenntnisse der
deutschen Grammatik in einem einführenden Intensivkurs aufgefrischt
und sind zu den ersten Exkursionen zu Flohmärkten, ins Kino
oder ins Berliner Kneipenleben aufgebrochen.
Schwedische Schüler lernen Deutsch als zweite Fremdsprache.
"Ich will meine Deutschkenntnisse verbessern", erklärt
Anna, BWL-Studentin aus Stockholm, ihre Motivation. Die meisten
anderen des ersten Probedurchlaufes haben schon einen Abschluss
in der Tasche, etwa Christina, die Biotechnik studiert hat: "Ich
finde zurzeit keine Arbeit in der Biotechnologiebranche. Der Studiengang
war da eine Chance für mich." Den Aufenthalt haben die
Teilnehmer, wie in Schweden üblich, über Studienkredite
finanziert.
Heike Krohn
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