leicht weit
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Humboldthaftenbrücke,
Berlin |
Das spektakuläre Dach des Olympiastadions in München
zur 20. Olympiade 1972 war nicht das erste Werk des Bauingenieurs
und Architekten Jörg Schlaich. Doch es richtete die Augen der
Welt auf den Geniestreich des TU-Absolventen und machte ihn weltberühmt.
Viele kühne Stahl- und Glaskonstruktionen für Brücken
und Dächer tragen seither seine Handschrift und zu seinem Ruf
als "Brückenpapst" bei. Kürzlich fand im Deutschen
Architektur Museum in Frankfurt am Main eine Ausstellung wichtiger
Werke Jörg Schlaichs statt. Dazu erschien ein farbenprächtiger
Bildband mit ausführlichen Beschreibungen seiner Bauwerke rund
um die Welt. Großtaten des Baumeisters von Europa (Nimes:
Römisches Amphitheater, Madrid: Olympiastadion, Brüssel:
Flämisches Parlament) über New York (Williamsburg Bridge,
World Cultural Center), Kuala Lumpur (Bukit Jalil National Stadium),
Peking (Olympiastadion für 2008), über Afrika (National
Velodrome, Nigeria) zurück zu seinem Hauptschaffensort Deutschland
(Hamburg: Airbus-Montagehalle, AOL-Stadion, Frankfurt: Neues Waldstadion).
Auch Berlin hat Schlaich an vielen Orten seinen Stempel aufgedrückt:
Die Überdachung des neuen Hauptbahnhofs einschließlich
Humboldthafenbrücke (siehe Foto) sind sein Werk, das Flusspferdhaus
im Zoo, die transparente Hof-Überdachung im Deutschen Historischen
Museum, der Spandauer Bahnhof, das Vordach des Bundeskanzleramtes
und vieles mehr. An die 300 Bauwerke sind in Wort und Bild beschrieben,
einschließlich detaillierter Darstellungen der Ingenieurleistungen:
ein lohnenswertes Kompendium sowohl für ästhetisch interessierte
Laien als auch für diejenigen Leserinnen und Leser, die mehr
ins konstruktive Detail einsteigen wollen, wie Studierende oder
Lehrende.
pp
Jörg Schlaich, Rudolf Bergermann, leicht weit, Light Structures,
Hrsg. Prestel-Verlag, München, und Deutsches Architektur Museum,
Frankfurt/M., 2003
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