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April 2004
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Akustische Wandmalereien

Ende der Sechzigerjahre hatte der Architekt Bernhard Leitner zum ersten Mal die Idee: ob man nicht auch Gebäude und Räume aus Klängen bauen könnte. Von da ab experimentierte er mit Klang als bildnerischem Material. 1984 erhielt er den Auftrag, in der TU Berlin einen Tonraum als "Kunst am Bau" zu gestalten. Tatsächlich erhielt sich dieser Tonraum als Klanginstallation über Jahrzehnte in einem Durchgangsraum im zweiten Stock des Hauptgebäudes an der Straße des 17. Juni.

Zum 20-jährigen Bestehen dieser Tonraum-Installation, einer der wenigen, die weltweit permanent in Betrieb sind, versammelten sich im Rahmen des "MaerzMusik"-Festivals rund 100 Liebhaber moderner Klangkunst in der TU Berlin, um sich von dem Wiener Professor Bernhard Leitner höchstpersönlich neue Module für den Tonraum vorstellen zu lassen.

"Damals waren wir Lichtjahre entfernt von dem, was heute technisch möglich ist", erklärte Bernhard Leitner. Hinter perforierten Blechen sind in dem Raum 24 Mittelfrequenz- und 18 Hochfrequenzlautsprecher versteckt. Sie bewegen die Klänge über die Wand wie eine akustische Malerei. "Heute haben wir zum Beispiel eine ganz andere Speichertechnologie", fährt Leitner fort. Er ist dankbar, dass die TU Berlin damals gleich auch einen Wartungsvertrag mit ihm abgeschlossen hat, so dass er immer wieder bei seinem Kunstwerk nach dem Rechten sehen kann. Mehrere neue Module, zum Beispiel eine Wasserinstallation, "verhallte" Flöten und Posaunen oder "Wind im trockenen Maisfeld" werden zukünftig Wanderer durch die TU Berlin im zweiten Stock am Ende der Lichthof-Galerie verwundert lauschend innehalten und feststellen lassen, dass Musik auch etwas mit Architektur zu tun hat.

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