Modularisierung schreitet voran
Bei Abschluss der Hochschulverträge, die den Universitäten
eine gewisse Planungssicherheit geben, wurden ihnen auch Pflichten
auferlegt, so genannte Zielvereinbarungen. Die Lehre sollte reformiert,
die Studienzeiten verkürzt, Diplom- und Magisterstudiengänge
modularisiert werden. Inzwischen ist die TU Berlin auf diesem Weg
ein deutliches Stück vorangekommen. Trotz massiver finanzieller
Einschränkungen wurden im Bereich der Studienreform erhebliche
Fortschritte erzielt. Die Universität ist damit der Erfüllung
des Hochschulvertrags ein großes Stück näher gekommen.
Inzwischen liegt die TU Berlin mit dem Median der Fachstudiendauer
in sieben Studiengängen unterhalb des Bundesdurchschnitts (Wintersemester
2002/2003). Das betrifft die Studiengänge Informatik, Lebensmitteltechnologie,
Chemie, Mathematik, Techno- und Wirtschaftsmathematik, Musikwissenschaft
und Philosophie. In sechs Studiengängen liegt die Studiendauer
etwa beim Bundesdurchschnitt, während sie bei 19 Studiengängen
den Bundesdurchschnitt übersteigt.
Seit dem Wintersemester 99/00 hat sich die Studiendauer der Diplom-
und Magisterstudiengänge insgesamt im Vergleich zum Wintersemester
2002/ 2003 im Median um insgesamt 1,1 Semester verkürzt. In
25 Studiengängen wurde eine Studienzeitverkürzung erreicht,
in vier Studiengängen zeichnete sich kein Trend ab und in neun
Studiengängen verlängerte sich die Studiendauer.
Studienzeitverkürzung
Diese Gegenüberstellung zeigt, dass die Studiendauer in den
zurückliegenden vier Jahren verkürzt werden konnte, obwohl
sich die Betreuungsrelationen aufgrund der Finanzsituationen in
vielen Bereichen verschlechterten.
41 Studiengänge stehen zur Modularisierung an. Davon stehen
derzeit bereits 26 kurz vor dem Abschluss. Bei der Zahl der Studiengänge
wurden die eingestellten Studiengänge sowie die Teilstudiengänge
in den Magisterfächern nicht mitgezählt. Von den 26 modularisierten
Ordnungen haben bisher 12 Ordnungen den Akademischen Senat passiert:
die Studiengänge Gebäudetechnik, Werkstoffwissenschaften,
Landschaftsplanung, Deutsch als Fremdsprache, Erziehungswissenschaft,
Deutsche Philologie, Kommunikationswissenschaft, Kunstgeschichte,
Allgemeine Linguistik, Philosophie, Französische Philologie
und Technikgeschichte. Für vier weitere Ordnungen der Fakultät
III ist die Beschlussfassung für den 21. April 2004 vorgesehen.
Für die Diplomstudiengänge Architektur, Informatik, Technische
Informatik, Techno- und Wirtschaftsmathematik und Vermessungswesen/
Geodäsie sind die von den Fakultätsräten beschlossenen
Ordnungen zusätzlich mit der Einführung gestufter Studiengänge
verbunden. Da diese Einführung für die TU Berlin von besonderer
strategischer Bedeutung ist, besteht hier vertiefter Diskussionsbedarf
in den zentralen Gremien. Derzeit sind diese Diskussionen noch nicht
völlig abgeschlossen. Für die Diplomstudiengänge
Psychologie, Vermessungswesen/Geodäsie, Betriebswirtschaftslehre
und Volkswirtschaftslehre stehen die Beschlussfassungen und Umsetzungen
der gestuften Studiengangskonzepte in enger Verbindung mit den derzeitigen
Überlegungen zur Strukturplanung.
Evaluierung und Akkreditierung
15 Studiengänge wurden bisher extern evaluiert. Ein Schwerpunkt
der externen Evaluierung lag im zurückliegenden Jahr auf der
Fakultät I, Geisteswissenschaften. Hier erfolgte inzwischen
eine Peer-Review in den Studiengängen Sozialkunde, Erziehungswissenschaften,
Kunstgeschichte, Geschichte und Arbeitslehre. Zwei Studiengänge,
Elektrotechnik und Global Production Engineering, wurden ohne Auflagen
akkreditiert und vier Studiengänge der Fakultät VII befinden
sich derzeit im Akkreditierungsverfahren. Durch diese Verfahren
wurden insgesamt etwa 30 Prozent der Studierenden erfasst. Bei den
internen Evaluierungen sind derzeit etwa 76 Prozent der Studierenden
beteiligt.
Dr. Patrick Thurian,
Strategisches Controlling, Lehre und Studium
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