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April 2004
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Intelligente Straßen für den Verkehr der Zukunft

Thomas Richter untersucht Systeme der Verkehrssicherheit

 
  Neu berufen: Thomas Richter

Können Straßen intelligent sein? "Warum nicht?", fragt Thomas Richter zurück. Er ist promovierter Bauingenieur und seit November 2003 neu berufener Professor für das Fachgebiet Straßenplanung und Straßenbetrieb an der TU Berlin. Seine Lehr- und Forschungsschwerpunkte sind der Städtebau und die Verkehrsplanung sowie der Entwurf und der Betrieb von Straßenverkehrsanlagen. Für die Zukunft entwickelt er Ideen zur "intelligenten Straße": Dabei geht es darum, wie ein Fahrer mit seinem Fahrzeug, mit der Straße, mit anderen Verkehrsteilnehmern und mit Verkehrsleitsystemen kommunizieren kann, um sich schnell und sicher durch den Verkehr zu bewegen.

Beispielsweise sollen Fahrzeug und Straße Informationen austauschen über Straßenverhältnisse wie Glätte oder Nässe, damit der Fahrer entsprechend reagieren kann. Auch sollen Systeme entwickelt werden, mit denen das Fahrzeug selbsttätig auf diese Informationen reagiert. Über ihren eigenen Fahrstil sollten Fahrerin und Fahrer ebenfalls auf dem Laufenden gehalten werden, um zum Beispiel ein zu schnelles Einfahren in sehr enge Kurven zu vermeiden. Informationen von außen können aber auch über Navigationssysteme vermittelt werden: In den Straßen installierte Infrarotsysteme könnten Messungen vornehmen, die dann der Fahrer online oder per SMS auf das Handy geschickt bekommt.

"Die verkehrlichen Probleme der Zukunft werden sich insbesondere durch die Öffnung nach Osten sowie die Bevölkerungsentwicklung wandeln und bedürfen effizienter und zukunftsorientierter Bewältigungsstrategien", erklärt Professor Richter. In diesem Zusammenhang beschäftigt sich Thomas Richter derzeit auch mit dem Entwurf von Autobahnen und Landstraßen. Der 39-jährige Verkehrsplaner und Straßenentwurfsingenieur - er studierte an der Universität Hannover und promovierte dort 1993 - ist Mitglied des bundesweit agierenden Arbeitsausschusses für Gestaltung von Straßen bei der Forschungsgesellschaft für das Straßen- und Verkehrswesen und arbeitet an der Aufstellung neuer Richtlinien für die Straßengestaltung mit. Mit der Ingenieurgemeinschaft Schnüll, Haller und Partner in Hannover, wo er vor seiner Berufung seit 2000 geschäftsführender Gesellschafter war, hat er hierzu in den letzten Jahren die grundlegenden Forschungsarbeiten durchgeführt.

Im Ballungsraum Berlin und in Brandenburg wird das Fachgebiet Straßenplanung und Straßenbetrieb auch Gutachten für die Senatsverwaltung, für die Bezirksämter und für die Landesverwaltung von Brandenburg erstellen. Schwerpunkte sind hier die Verkehrsplanung auf kommunaler Ebene und die beratende Tätigkeit beim Entwurf und Betrieb von Straßenverkehrsanlagen. Auch in Brandenburg geht es vor allem um die Verkehrssicherheit, zum Beispiel um die Installation passiver Schutzeinrichtungen wie Leitplanken oder Geschwindigkeitsbegrenzungen insbesondere auf den alleengesäumten Landstraßen. In Berlin werden verschiedene Konzepte und Elemente der Verkehrsberuhigung geprüft, also die Einrichtung von Einbahnstraßen, um den Durchgangsverkehr unattraktiv zu machen oder ganz zu vermeiden, sowie die zeitliche Ausdehnung der Parkraumbewirtschaftung auch auf die Nachtstunden.

Patricia Pätzold

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