Treten, Treten, Treten
TU-Studierende organisieren internationale Tretboot-Regatta
in Grünau
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Muskelschmalz wird zwar auch
gebraucht, aber eigentlich kämpfen die sportlichen Studierenden
um die Ehre, das beste Boot gebaut zu haben |
"Tigerduck", "Dragonfly", "Macbeth",
"RumPur" und "Lattenjammer" haben eines gemeinsam
- sie müssen getreten werden. Und dies sehr heftig, denn sie
stehen im Wettkampf zueinander. Sie kämpfen auf der Internationalen
Waterbike Regatta (IWR). "Tigerduck" und die anderen sind
Tretboote, die von Schiffbaustudierenden verschiedener deutscher
und europäischer Hochschulen konzipiert und gebaut wurden.
Anfang Mai kommen rund 300 Teilnehmer und Teilnehmerinnen mit 25
Booten aus zehn Nationen auf der Olympia-Regattastrecke Grünau
in Berlin zusammen, um gegeneinander anzutreten. Mit den üblichen
Bootsverleih-Tretbooten haben die meisten Modelle der angehenden
Schiffbauer jedoch wenig gemein. Die Renn-Boote, die sie in ihrer
Freizeit entwerfen und bauen, haben die unterschiedlichsten Gestalten.
Neben schlanken Katamaranen messen sich bullige Schaufelradboote,
und schnelle Rennboote fahren neben ausgefallenen Funbooten.
Die Internationale Waterbike Regatta, die jedes Jahr an einem anderen
Ort in Europa stattfindet, hat sich über die Jahre zu einer
festen Einrichtung für junge Schiffbauer entwickelt. Natürlich
steht der Spaß bei der ganzen Angelegenheit an erster Stelle.
Aber gleichzeitig bietet die Regatta den Studierenden die Möglichkeit,
ihr theoretisches Wissen in die Praxis umzusetzen. Die unterschiedliche
Technik der Renn-Tretboote bietet den Beteiligten viel Stoff zum
Fachsimpeln. Darüber hinaus lassen sich so schon während
des Studiums internationale Kontakte knüpfen. Die IWR, die
der Legende nach aus einer Partylaune entstand, entwickelte sich
aus einer kleinen Veranstaltung von deutschen Hochschulen im Laufe
der Jahre zu einer Großveranstaltung.
1986 war mit dem Team der Universität Delft das erste Mal
ein ausländisches Boot dabei. Heute reisen Teams aus ganz Europa
zu den Rennen an. Die Veranstaltung wird freiwillig und ehrenamtlich
von Studierenden für Studierende und interessierte Zuschauer
ausgerichtet. In Berlin sind 14 Studierende rund um den Meerestechnikprofessor
Günther Clauss mit der Planung beschäftigt: Sie müssen
Sponsoren suchen, Verpflegung und Unterbringung organisieren, das
Rennen vorbereiten und die Öffentlichkeit auf die Veranstaltung
aufmerksam machen. Zu den Unterstützern zählt die Gesellschaft
von Freunden der TU Berlin.
Das Team der TU-Schiffbauer und -Schiffbauerinnen geht mit "Lattenjammer",
"RumPur" und "Mostly Harmless" an den Start.
Die größten Hoffnungen liegen auf "RumPur",
mit dem die Rennfahrer Geschwindigkeiten bis zu 25 Stundenkilometer
erreichen und auf anderen Regatten Plätze im vorderen Viertel
erzielt wurden. Die Boote und ihre Fahrer müssen für die
verschiedensten Disziplinen tauglich sein: Sprint, Slalom, Langstrecke
und Beschleunigung. Dazu gibt es noch eine "Geheimdisziplin",
die vom jeweiligen Veranstalter aufgestellt wird. Wer am 7. oder
8. Mai einen Ausflug plant, könnte sich also Richtung Grünau
aufmachen und die angehenden Schiffbauer mit ihren Renntretbooten
anfeuern. Das Rennen beginnt an beiden Tagen ab 9 Uhr.
Bettina Klotz
www.iwr2004.de
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