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April 2004
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Gesetze infrage stellen

Positionspapier des VDI fordert Maßnahmen zur Stärkung Berlins

 
  Standortvorteile durch die TU Berlin erhalten

Im Januar veröffentlichte der Verein Deutscher Ingenieure (VDI), der größte deutsche Ingenieurverein, ein Positionspapier zur Strukturplanung der Universitäten in Berlin. Dipl.-Ing. Siegfried Brandt, Landesvertreter und Stellvertretender Vorsitzender des VDI Berlin Brandenburg, äußerte darin seine große Sorge um den Erhalt der herausragenden Standortpotenziale Berlins.

Der VDI erwarte von den Beteiligten eine Korrektur der Entscheidungen und einen Beitrag zur Erfüllung der Anforderungen der Gesellschaft an die Universitäten. Die Politik müsse den Universitäten Handlungsspielraum geben, damit sie als Wirtschaftsmotor und als Sicherer unserer Wettbewerbsfähigkeiten fungieren könnten. Die Universitäten wiederum müssten sich konsequent auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren. Beide Partner zusammen müssen sogar bestehende gesetzliche Rahmenbedingungen infrage stellen, um die Effektivität der Universitäten zu verbessern und den Missbrauch der staatlichen Alimentierung zu verhindern.

Das Positionspapier geht insbesondere auf die Alleinstellungsmerkmale der Technischen Universität Berlin ein. Mit den Ingenieurwissenschaften seien 48 Prozent, den Naturwissenschaften 18 Prozent, mit Wirtschaft und Management sechs Prozent der Kapazitäten betroffen, von denen die Ingenieurwissenschaften an keiner anderen Universität in Berlin angeboten würden. Naturwissenschaft, Wirtschaft und Management und Teile der Geistes- und Sozialwissenschaften werden zwar auch an anderen Universitäten angeboten, sind jedoch integraler Bestandteil einer Ingenieurausbildung, eignen sich also nicht für Dienstleistungen dritter Bildungseinrichtungen. Die Wirtschaftskraft der Technischen Universität sei nachgewiesen. Sie ziele zudem auf Ingenieurtätigkeit, die bedeutendste wertschöpfende Tätigkeit im Wirtschaftsbereich.

Das Fazit des Positionspapiers lautet: Verzögert durch die Studiendauer wird es in zirka fünf Jahren - bedingt durch die aus Ressourcengründen starke Reduzierung der aufgenommenen Studienanfänger - zu einem Mangel an qualifizierten Fachkräften kommen. Die Hochschulen sind auf ihren Standort angewiesen, die Unternehmen nicht. Die Abwanderung von Firmen, die sich gerade wegen ingenieurwissenschaftlichen Fakultäten für den jeweiligen Standort entschieden haben, ist also absehbar.

Der VDI rät daher dringend, bei den nötigen Kürzungen im Hochschulbereich die Bedeutung der ingenieurwissenschaftlichen Fächer für den Wirtschaftsstandort Deutschland zu berücksichtigen. Die Kürzungen, die heute getroffen werden, können fatale Auswirkungen - insbesondere in den Zukunftstechnologien - nach sich ziehen und nicht durch kurzfristige Maßnahmen revidiert werden.

tui

www.tu-berlin.de/presse/www-info/2004/VDIPositionspapier.pdf

 

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