Online-Zugriff auf 280 Wiley-Zeitschriften
Die UB bittet um Abstimmung bei Abonnement-Abbestellungen
Seit Dezember 2003 nimmt die Universitätsbibliothek der TU
Berlin an einem Vertrag mit dem Wiley-Verlag teil, der den elektronischen
Zugriff auf die Volltexte von rund 280 Zeitschriften erlaubt. Das
ermöglicht die Mitgliedschaft der UB im Friedrich-Althoff-Konsortium
wissenschaftlicher Bibliotheken in Brandenburg und Berlin (FAK).
Schwerpunkt des Angebots sind Titel aus der Chemie, den Wirtschaftswissenschaften,
der Psychologie und der Medizin. Die gewünschten Texte bis
zum Jahrgang 1997 können von jedem Rechner im Campusnetz der
TU Berlin über die UB-Homepage (E-Zeitschriften - EZB - Elektronische
Zeitschriftenbibliothek) aufgerufen werden. Die Kosten dieses Lizenzvertrages
werden getragen durch die Abonnements der gedruckten Zeitschriftenausgaben,
die die beteiligten Bibliotheken von Wiley beziehen. Da sämtliche
Abonnements der Konsortialmitglieder zählen, können die
einzelnen Bibliotheken ein sehr viel größeres Angebot
an elektronischen Zeitschriften anbieten, als sie als Print-Ausgaben
beziehen. Die Kosten für die Print-Abonnements werden zu 90
Prozent auf die Kosten für den Online-Zugriff angerechnet.
Die Universitätsbibliothek der TU Berlin muss daher zusätzlich
zu den rund 120000 US Dollar für ihre 55 laufenden Abonnements
12000 Euro für das Online-Angebot zahlen. Abbestellungen einzelner
Print-Abonnements der Konsortialteilnehmer erhöhen die Kosten
für das Online-Angebot. Das Vorhalten elektronischer Zeitschriften
führt daher nicht, wie vielfach angenommen wird, zur Kostenersparnis.
Für den Anteil der TU zählen sowohl die Abonnements der
Universitätsbibliothek als auch die der Instituts- und Fachbibliotheken.
Daher bittet die UB alle Institute und Fachbibliotheken dringend,
unumgängliche Abbestellungen von Wiley-Titeln mit ihr abzustimmen.
Doch auch elektronische Zeitschriften können abbestellt werden,
sodass ein Titel für ein Jahr zur Verfügung stehen kann,
für ein anderes jedoch nicht. Auf Veränderungen im Online-Angebot
hat die UB jedoch nur bei ihren eigenen Titeln Einfluss.
Ein reines "E-Only"-Angebot ohne gleichzeitiges Print-Abo
wird von den Bibliotheken noch weitestgehend abgelehnt. Es gibt
noch zu viele ungeklärte technische und rechtliche Fragen,
zum Beispiel die der Langzeit-Archivierung und der Sicherung des
Zugriffs auf die Texte nach Ende der Vertragslaufzeit. Elektronische
Zeitschriften können daher immer nur ein Zusatzangebot der
Bibliothek sein und kein Ersatz für Print-Abonnements.
Eine Verlängerung des Online-Angebotes der Wiley-Zeitschriften
über das Vertragsende 2005 hinaus muss dann neu ausgehandelt
werden.
Bettina Golz,
Leiterin Hauptabteilung Erwerbung/
Medienbearbeitung der Universitätsbibliothek
www.ub.tu-berlin.de
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