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Nr. 2-3, Februar/März 2004
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TU Berlin hilft Korea bei der Studienreform

Das Studium der Ingenieurwissenschaften in Korea ist bislang eher theoretisch und konventionell. Die kleine, aber renommierte "Korea University of Technology and Education" (KUT) möchte nun mit Hilfe der TU Berlin die Projektarbeit einführen. Schon im Januar 2001 waren Dr. Wolfgang Neef, Leiter der Zentraleinrichtung Kooperation (ZEK) und Dr. Jörg Longmuß auf Einladung der KUT in Korea, um über Theorie und Praxis der Projektarbeit zu informieren.

Nun kamen neun Hochschullehrerinnen und -lehrer für ein zweiwöchiges Weiterbildungsseminar nach Berlin. Finanziert von der KUT und organisiert von Iris Löhrmann (ZEK/Weiterbildung), lernten sie nicht nur das Wesentliche über Qualifikationsprofile von Ingenieuren, Konzeption und Methoden von Projektarbeit, sondern führten auch selbst kleine exemplarische "Projekte" im Rahmen des Seminars durch. Sie lernten an mehreren Fachgebieten der TU Berlin die Projektarbeit näher kennen: die Systemtechnik (Professor Timpe, Fakultät V), das Energieseminar (Dino Laufer und Berit Müller, Fakultät III), die Konstruktionslehre (Professor Luciënne Blessing, Fakultät V), Mechatronik und Energiemanagement (Professor Hanitsch, Fakultät IV) und das technisch-sozialpädagogische Projekt "Kinderbauernhof Kreuzberg" (Rainer Morsch, Fakultät I). Bei einem Ausflug zur Technischen Fachhochschule stellte Professor Eva-Maria Dombrowski das Projektstudium in der Biotechnik vor.

Dass Projekte in der Regel interdisziplinär sind, war ein wichtiger Lerneffekt für die Gruppe. Nach anfänglich ruhigem, planmäßigem Verlauf wurden die Diskussionen im Seminar so intensiv und lebhaft, dass auch mal der anschließend geplante Besuch eines "typisch deutschen" Restaurants verschoben werden musste.

Für Koreaner eher ungewöhnlich: Die Teilnehmer lernten drei Professorinnen und eine wissenschaftliche Mitarbeiterin in den "harten" Technikfächern kennen - mit Professor Luciënne Blessing von der TU Berlin und Professor Burghilde Wienecke-Toutaoui von der TFH sogar gleichzeitig Vizepräsidentinnen. So wurde nebenbei auch die Rolle von Frauen in der Technik demonstriert.

Die schriftliche Kursauswertung und die Abschlussdiskussion ergaben eine hohe allgemeine Zufriedenheit und den Wunsch nach mehr Praxis. Gleichzeitig wünschten sich die Teilnehmer auch einen Kooperationsvertrag mit der TU auf präsidialer Ebene. Zunächst soll jedoch in Korea, so die Planung, an der ZEK-"Partnereinrichtung" der KUT, dem "Human Resources Development Institute - HRDI", mit dem Know-how der ZEK ein "Projektzentrum" eingerichtet werden.

Dr. Wolfgang Neef,
Leiter der ZEK

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