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Nr. 2-3, Februar/März 2004
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Mobile Netze, mobile Nutzer

480000 Euro EU-Förderung für TU-Wissenschaftler

Wo er auch ist, überall soll der Mensch Zugriff auf sein persönliches virtuelles Netzwerk haben

In Zukunft werden wir uns von einem Network zum anderen bewegen. Ausgestattet mit Mobiltelefon, PDA, Laptop und drahtlosem Kopfhörer steigen wir frühmorgens ins Auto oder in die Bahn und bewegen uns von dem Netzwerk-Kontext der eigenen Wohnung durch Netze im Bereich des öffentlichen Nahverkehrs in das des Arbeitsplatzes. Mit der "Ambient Network-Technologie" soll ein persönliches Netz automatisch, effizient und sicher mit den jeweils umgebenden Netzen verbunden werden können und die für den Nutzer relevanten Kommunikationsdienste zur Verfügung stellen. Die gleiche Technologie soll auch das dynamische Zusammenschalten und Trennen beliebiger Netze ermöglichen - zum Beispiel der Aufbau zusätzlicher Telekommunikations-Infrastruktur etwa bei der "Love-Parade" durch lokale Anbieter, die dann in die existierenden Weitverkehrsnetze etwa der Telekom eingeklinkt werden können.

Um dieser Zukunftsvorstellung näher zu kommen, werden nun mehr als 100 europäische Wissenschaftler und Entwickler aus über 40 Organisationen (aus Industrie und Forschung) in dem "Integrated Project Ambient Networks" - Teil des neu angelaufenen 6. Forschungsrahmenprogramms der Europäischen Kommission - arbeiten. Dieses Projekt ist Teil einer größeren Forschungsanstrengung, die mobile Kommunikationssysteme in der Nachfolge des UMTS-Standards (so genannte Systeme "beyond the third generation") entwickeln soll. Es ist zunächst für zwei Jahre mit dem finanziellen Volumen von zirka 13 Millionen Euro bewilligt, soll aber bei guten Ergebnissen insgesamt sechs Jahre andauern.

"Ziel ist eine umfassende, verlässliche und kosteneffiziente Kommunikationsumgebung, die flexibel die sich verändernden Bedürfnisse mobiler Nutzer von Telekommunikationssystemen unterstützen kann", erklärt Prof. Dr. Adam Wolisz, der an der TU Berlin das Fachgebiet Telekommunikationsnetze betreut und erst kürzlich von einem Forschungssemester in Berkeley an die Spree zurückkam. "Wir arbeiten dabei an Systemen, die dem UMTS-Standard folgen werden. Drei Wissenschaftler aus meinem Fachgebiet werden sich in den nächsten zwei Jahren intensiv mit dem EU-Projekt befassen, dazu steht uns ein Budget von rund 480000 Euro zur Verfügung", erklärt er. Die wissenschaftlichen Kernpunkte der Arbeit der TU Berlin liegen dabei in der Aufrechterhaltung mobiler Gruppen von Geräten, der Sicherstellung von Verbindungen und der Überlastabwehr bei solchen Netzen. Darüber hinaus werden die TU-Forscher sich mit der Integration moderner Systemkonzepte, insbesondere drahtloser Sensornetze, in ein solches "Ambient Network" beschäftigen.

Stefanie Terp

www-tkn.ee.tu-berlin.de
www.ambient-networks.org/

 

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