Mobile Netze, mobile Nutzer
480000 Euro EU-Förderung für TU-Wissenschaftler
|
Wo er auch ist, überall
soll der Mensch Zugriff auf sein persönliches virtuelles
Netzwerk haben |
In Zukunft werden wir uns von einem Network zum anderen bewegen.
Ausgestattet mit Mobiltelefon, PDA, Laptop und drahtlosem Kopfhörer
steigen wir frühmorgens ins Auto oder in die Bahn und bewegen
uns von dem Netzwerk-Kontext der eigenen Wohnung durch Netze im
Bereich des öffentlichen Nahverkehrs in das des Arbeitsplatzes.
Mit der "Ambient Network-Technologie" soll ein persönliches
Netz automatisch, effizient und sicher mit den jeweils umgebenden
Netzen verbunden werden können und die für den Nutzer
relevanten Kommunikationsdienste zur Verfügung stellen. Die
gleiche Technologie soll auch das dynamische Zusammenschalten und
Trennen beliebiger Netze ermöglichen - zum Beispiel der Aufbau
zusätzlicher Telekommunikations-Infrastruktur etwa bei der
"Love-Parade" durch lokale Anbieter, die dann in die existierenden
Weitverkehrsnetze etwa der Telekom eingeklinkt werden können.
Um dieser Zukunftsvorstellung näher zu kommen, werden nun
mehr als 100 europäische Wissenschaftler und Entwickler aus
über 40 Organisationen (aus Industrie und Forschung) in dem
"Integrated Project Ambient Networks" - Teil des neu angelaufenen
6. Forschungsrahmenprogramms der Europäischen Kommission -
arbeiten. Dieses Projekt ist Teil einer größeren Forschungsanstrengung,
die mobile Kommunikationssysteme in der Nachfolge des UMTS-Standards
(so genannte Systeme "beyond the third generation") entwickeln
soll. Es ist zunächst für zwei Jahre mit dem finanziellen
Volumen von zirka 13 Millionen Euro bewilligt, soll aber bei guten
Ergebnissen insgesamt sechs Jahre andauern.
"Ziel ist eine umfassende, verlässliche und kosteneffiziente
Kommunikationsumgebung, die flexibel die sich verändernden
Bedürfnisse mobiler Nutzer von Telekommunikationssystemen unterstützen
kann", erklärt Prof. Dr. Adam Wolisz, der an der TU Berlin
das Fachgebiet Telekommunikationsnetze betreut und erst kürzlich
von einem Forschungssemester in Berkeley an die Spree zurückkam.
"Wir arbeiten dabei an Systemen, die dem UMTS-Standard folgen
werden. Drei Wissenschaftler aus meinem Fachgebiet werden sich in
den nächsten zwei Jahren intensiv mit dem EU-Projekt befassen,
dazu steht uns ein Budget von rund 480000 Euro zur Verfügung",
erklärt er. Die wissenschaftlichen Kernpunkte der Arbeit der
TU Berlin liegen dabei in der Aufrechterhaltung mobiler Gruppen
von Geräten, der Sicherstellung von Verbindungen und der Überlastabwehr
bei solchen Netzen. Darüber hinaus werden die TU-Forscher sich
mit der Integration moderner Systemkonzepte, insbesondere drahtloser
Sensornetze, in ein solches "Ambient Network" beschäftigen.
Stefanie Terp
www-tkn.ee.tu-berlin.de
www.ambient-networks.org/
|
|