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Nr. 2-3, Februar/März 2004
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Position der Gemeinsamen Kommission für das Studium im Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen (GKWi) hinsichtlich der Diskussion um die Abschaffung der Studiengänge Betriebswirtschaftslehre und Volkswirtschaftslehre an der TU Berlin im Rahmen der Strukturplanung der Universität

Beschluss der GKWi auf ihrer außerordentlichen Sitzung am 21.01.2004:

Der Vorsitzende und die Mitglieder der GKWi weisen nachdrücklich darauf hin, dass die Abschaffung der Studiengänge Betriebswirtschaftslehre und Volkswirtschaftslehre an der TU Berlin im Rahmen der Strukturplanung der Universität einen strategischen Fehler der Universität darstellt.

Sowohl universitätsintern als auch -extern wird die Abschaffung der Studiengänge nicht als solche verstanden, sondern als generelle Abschaffung der Wirtschaftswissenschaften an der TU Berlin wahrgenommen.

Aufgrund der dadurch resultierenden negativen Außenwirkung und gravierenden Verschlechterung der Studienbedingungen hinsichtlich Qualität und Inhalt entstehen insbesondere für den Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen - aber auch für die Entwicklung von Bachelor/Master-Studiengängen und MBA-Programmen nicht zu kompensierende Wettbewerbsnachteile im Vergleich zu anderen technischen Universitäten. Zudem wurden von Seiten der Universitätsleitung hinsichtlich der Abschaffung der Studiengänge zu keinem Zeitpunkt qualitative und quantitative Vorteile aufgezeigt.

Die Kommission spricht sich daher energisch gegen eine derartige Strukturplanung aus.

Beschluss GKWi außerordentlich 01-21.01.2004 (11:0:0)

Anwesende Mitglieder:

  • Prof. Dr. R. Schomäcker; Fakultät II (Mathematik und Naturwissenschaften)
  • Prof. Dr.-Ing. R. Hanitsch; Fakultät IV (Elektrotechnik und Informatik)
  • Prof. Dr.-Ing. G. Seliger; Fakultät V (Verkehrs- und Maschinensysteme)
  • Prof. Dr.-Ing. Baumgarten; Fakultät VIII (Wirtschaft und Management)
  • Prof. Dr. H. G. Gemünden; Fakultät VIII (Wirtschaft und Management)
  • Prof. Dr. rer.oec. V. Trommsdorff; Fakultät VIII (Wirtschaft und Management)
  • Dipl.-Ing. D. Sahin; Fakultät III (Prozesswissenschaften)
  • Dipl.-Ing. H. Grötzebauch; Fakultät IV (Elektrotechnik und Informatik)
  • Dipl.-Ing. M. Pladeck; Fakultät VIII (Wirtschaft und Management)
  • D. Endrullat; Fakultät VIII (Wirtschaft und Management)
  • Ines Noack; Fakultät VIII (Wirtschaft und Management)

Nachträglich zugestimmt:

  • Prof. Dr. H. Krallmann; Fakultät IV (Elektrotechnik und Informatik)

Anmerkung:

Die GKWi wird nach dem inzwischen vorliegenden Strukturplan eine dezidierte Stellungnahme abgeben.
In jedem Fall ist die GKWi in die Diskussion um jegliche, den Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen
betreffende Strukturplanungen und -entscheidungen einzubeziehen.

Prof. Dr.-Ing. H. Baumgarten
(Vorsitzender der GKWi)

Anlage: 1. Fassung der Begründung


1. Fassung der Begründung zur Position der GKWi hinsichtlich der Diskussion um die Abschaffung der Studiengänge BWL und VWL an der TU Berlin im Rahmen der Struktur-Planung.

Die GKWi ist der festen Oberzeugung, dass der in dem Strukturplan aufgeführte Vorschlag, einer Abschaffung der Studiengänge BWL und VWL aus folgenden Gründen einen strategischen Fehler für die künftige Ausrichtung der Universität darstellt:

  1. Sowohl universitätsintern als auch -extern wird die beabsichtigte Schließung der Studiengänge als generelle Abschaffung der Wirtschaftswissenschaften an der TU Berlin wahrgenommen.
  2. Bedeutende nationale Universitäten, wie RWTH Aachen, TU München und TU Darmstadt sind aktuell dabei, ihr bisheriges Angebot an Managementfächern systematisch auszubauen. Reine ingenieur- und naturwissenschaftliche Ausbildung ohne Managementausbildung ist kein Zukunftskonzept.
  3. Der von der Universitätsleitung als herausragend anerkannte Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen wird von dem resultierenden Qualitäts- und Quantitätsverlust unmittelbar negativ beeinflusst und in seiner Wettbewerbsfähigkeit in erheblichem Maße eingeschränkt.
  4. Zu keinem Zeitpunkt der bisherigen Diskussion wurde seitens der Universitätsleitung quantitativ oder auch nur qualitativ dargestellt, welche Einsparungen oder sonstige Vorteile durch die Abschaffung der Studiengänge BWL und VWL für die Universität entstehen sollen. Völlig unklar bleibt, wie die TU Berlin im Benchmark der Studiengänge BWL und VWL gegenüber der FU und HU Berlin sowie der Universität Potsdam abschneidet.
  5. Die gerade in Planung befindliche Offensive für das .Management für Ingenieure und Naturwissenschaftler" seitens der Wirtschaftswissenschaften verliert erheblich an Glaubwürdigkeit. Darüber hinaus steht die Abschaffung der Studiengänge BWL und VWL in einem völligen Gegensatz zu dem Auf- und Ausbau von Bachelor/Master-Studiengängen und MBA-Programmen an der TU Berlin.

Die Gemeinsame Kommission für das Studium im Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen spricht sich daher energisch gegen eine derartige Strukturplanung aus.

Prof. Dr.-Ing. H. Baumgarten
(Vorsitzender der GKWi)

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