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Nr. 2-3, Februar/März 2004
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Zukunftsweisendes Konzept trotz schmerzlicher Einschnitte

TU-Präsident Kurt Kutzler legte dem Akademischen Senat einen Strukturrahmenplan vor

Erkennbares Profil
durch Reformen,
gezielte Vernetzung
und Schwerpunktsetzung

Dramatische Kürzungsvorgaben des Berliner Senats zwingen insbesondere die TU Berlin zu weiteren schmerzlichen Einschnitten. Ende Januar legte TU-Präsident Prof. Dr. Kurt Kutzler dem Akademischen Senat einen Vorschlag für ein Strukturrahmenkonzept vor, das gleichwohl einen zukunftsweisenden Umstrukturierungsprozess einleiten soll. Zentrale Ziele sind dabei die Profilschärfung, die Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit, der Auf- und Ausbau innovativer Schwerpunktfelder in Forschung und Lehre, eine hohe Attraktivität für herausragende Berufungen, die Sicherung des Zugangs zu einer universitären Ausbildung ihrer Wahl für Studienbewerberinnen und -bewerber sowie die Positionierung am Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Berlin.

Forschung und Lehre sollen künftig vorrangig auf die gesellschaftlich besonders relevanten Zukunftsfelder "Energie", "Ernährung", "Gestaltung von Lebensräumen", "Gesundheit", "Information und Kommunikation", "Transport und Verkehr" sowie "Wasser" ausgerichtet werden. Die Generierung, die Vermittlung und der Erhalt von Wissen bilden hierzu ein Querschnittsthema. Gleichzeitig stellt die Verzahnung von ingenieur-, natur-, planungs-, wirtschafts- und geisteswissenschaftlichen Fachdisziplinen sicher, dass die TU Berlin in den genannten Zukunftsbereichen zu problemgerechten und anwendungsorientierten Lösungen beiträgt sowie Weiterentwicklungen in der Forschung vorantreibt und gestaltet. Leistungsfähige, interdisziplinäre Verbünde werden etabliert, um integrale Gesamtlösungen anbieten zu können.

 
  Auch wenn bald die Frühlingssonne auf den Campus lockt: keine Zeit zur Entspannung

Auch unter extrem schwierigen finanziellen Rahmenbedingungen, so dokumentiert das vorgelegte Strukturrahmenkonzept, hat die TU Berlin eine Zukunftsperspektive. Durch entsprechende Reformmaßnahmen, gezielte Vernetzung von Fachdisziplinen und Schwerpunktsetzungen kann sie in der Hochschullandschaft ein deutlich erkennbares Profil erhalten. Das Strukturrahmenkonzept des Präsidenten sieht, aufgrund der Kürzungsvorgaben vom Land Berlin, Einsparungen von insgesamt 22 Millionen Euro vor. 47 Fachgebiete sollen geschlossen, die Studiengänge Betriebswirtschaftslehre, Volkswirtschaftslehre, Technischer Umweltschutz, Lebensmittelchemie, Vermessungswesen, Psychologie und Musikwissenschaft eingestellt werden. Für Einsparungen im Bereich der Lehrerbildung ist ein pauschaler Mindestansatz von zwei Millionen Euro vorgesehen. Gegenwärtig erarbeiten die drei großen Berliner Universitäten ein Gesamtkonzept für die Berliner Lehrerbildung, aus dem sich alles Weitere für die Lehrerbildung an der TU Berlin herleiten wird. Die zentralen Servicebereiche sollen zwei Millionen Euro einsparen. Das vorgelegte Strukturrahmenkonzept stellt dabei lediglich die strukturellen Auswirkungen der Kürzungsvorgaben dar. Zusätzliche Belastungen, wie sie unter anderem durch die Abgaben an den Strukturfonds zur Stärkung der Berliner Fachhochschulen entstehen, sind nicht eingerechnet.

Einen wichtigen Bestandteil der geplanten Strukturveränderungen bilden Maßnahmen zur Studienreform. So wird der bereits eingeleitete Prozess zur Umstellung des Studienangebots auf Bachelor- und Masterstrukturen konsequent weiterverfolgt. Zusätzlich zu konsekutiven Angeboten werden dabei die Studienangebote in einigen Forschungs- und Lehreinheiten künftig auf Masterstudiengänge konzentriert. In anderen Bereichen sollen mehrere Masterstudiengänge auf einen gemeinsamen Bachelor aufsetzen ("Pilzmodell").

Die neuen Bachelor- und Masterstudiengänge müssen in enger Verbindung zum Forschungsprofil der Fakultät und der Universität konzipiert werden. Beispielsweise muss geprüft werden, ob sich künftig durch geeignete Veränderungen im Organisationsaufbau fachliche Synergien in Forschung und Lehre gezielter nutzen lassen. Diese sollten ebenfalls zukunftsweisende Schwerpunktsetzungen unterstützen. Solche innovativen, fachliche Schnittstellen und Synergiepotenziale nutzenden Studiengangskonzepte werden gleichzeitig Forschung und Lehre eng verbinden. Parallel dazu ist vorgesehen, den Ausbau weiterbildender Studiengänge sowie den Einsatz multimedialer Lehr- und Lernformen zu forcieren sowie die Qualitätssicherung in der Lehre systematisch voranzutreiben. Natürlich werden die Konzepte der TU Berlin mit denen der Freien Universität und der Humboldt-Universität abgestimmt, um Synergien zwischen den drei großen Universitäten auf einer breiten Kooperationsbasis herzustellen.

Was die Forschung betrifft, so sollen einerseits Kooperationen mit außeruniversitären Forschungseinrichtungen (zum Beispiel Fraunhofer-Gesellschaft, Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt) intensiviert und ausgebaut werden, um das Grundlagenpotenzial zu stärken. Zum anderen müssen auch die Verbindungen zur anwendungsnahen Forschung weiter ausgebaut werden.

tui

Strukturpapier: Enger Zeitrahmen für Abstimmungsprozess

Der Endpunkt steht fest: Ende Juni 2004 muss der TU-Strukturplan dem Wissenschaftssenator vorgelegt werden. Bis dahin wird er in den TU-Gremien diskutiert, modifiziert, fortgeschrieben und schlussendlich verabschiedet. Im Rahmen eines sehr engen zeitlichen Fahrplans beschäftigt sich zunächst die Präsidialkommission mit dem ersten Entwurf des TU-Strukturrahmenplans des Präsidenten. Mitglieder der Präsidialkommission sind: Präsident Prof. Dr. Kurt Kutzler, der 1. Vizepräsident, Prof. Dr.-Ing. Jörg Steinbach (Vertretung des Präsidenten); die Frauenbeauftragte Heidemarie Degethoff de Campos; die strategischen Controller Ingo Einacker, Dr. Susanne Franke und Dr. Patrick Thurian; die Sonstigen Mitarbeiter Hannelore Reiner und Achim Jäckel, die Professoren Prof. Dr. Ulf Preuss-Lausitz, Prof. Dr.-Ing. Helmut Pucher, Prof. Dr. Hartmut Kenneweg, Prof. Dr.-Ing. Stefan Jähnichen, die Kommissionsvorsitzenden für Lehre und Studium, Klaus Bednarz, für Entwicklungsplanung, Prof. Dr.-Ing. Bernd Kochendörfer, für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs, Prof. Dr.-Ing. Helmut Schubert, die wissenschaftlichen Mitarbeiter Dipl.-Inf. Susanne Teichmann, Dipl.-Mathem. Lars Oeverdieck, Dipl.-Geograph Christoph Roesrath und die Studierenden Jaan-Willem Simon und Fabian Kirsch. Der Personalrat und der AStA haben eine Mitarbeit abgelehnt. Das Papier der Präsidialkommission wird im Februar den Fakultäten zugeleitet. Anschließend werden die einzelnen Fakultäten angehört und auf der Grundlage des so fortgeschriebenen Strukturplans um Stellungnahmen bis Mitte April gebeten. Der AS wird sich Ende April, im Mai und Juni wiederum mit dem Strukturplan beschäftigen, bis er am 9. 6. 2004 in die Hauptkommission gelangt. Am 23. 6. 2004 soll das TU-Kuratorium über den Strukturplan definitiv beschließen.
Naturgemäß lagen auf der AS-Sitzung am 28. 1. 2004, auf der der Präsident den ersten Entwurf des Strukturrahmenplans vorgestellt hatte, die ersten kritischen Stellungnahmen vor. Sie werden in den weiteren Diskussionsprozess einfließen und sind im Internet nachzulesen.

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www.tu-berlin.de/presse/tui/04feb/strukturdiskussion.htm

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