"Wer studieren will, studiert auch"
Langes Lernen - kleine Rente: Hält das vom Studium ab?
Die rot-grüne Regierung will von 2009 an Schulbesuch und
Studium bei der Berechnung der Rente nicht mehr berücksichtigen.
Akademiker erhielten dadurch geringere Altersbezüge. Die Ausbildungszeit
von Lehrlingen ist davon nicht betroffen, da diese Beiträge
bezahlen. Derzeit werden bei der Rente für die Schul- und Universitätszeiten
bis zu drei Jahre anerkannt. TU intern hörte sich an der Uni
um, was man über die Regierungspläne denkt.
André
Kosellek,
Verkehrswesen,
4. Semester
Ich verlasse mich nicht auf die staatliche Rente, insofern
ist es mir egal. Der politische Wandel ist mittlerweile so
rasant, da kann man auf nichts mehr bauen. Da ich studiere
und das Diplom ablegen möchte, werde ich später
auch einmal mehr verdienen als ein Lehrling. Insofern finde
ich es nicht so schlimm, dass das Studium nicht mehr auf die
Rente angerechnet wird. Außerdem sorge ich jetzt schon
privat ein bisschen für meine Rente vor.
|
Dr.
Birgit Müller,
Promovierendenbeauftragte der Fakultät III
Niemals hätte mich das von meinem Studium abhalten können.
Ich wollte immer studieren. Ich fände es aber richtig und
gerecht, wenn die Regelstudienzeit auf die Rente angerechnet
werden würde, und was darüber liegt, nicht mehr. Grundsätzlich
aber müssen die Systeme mit ihren Strukturfehlern reformiert
werden. Diese Politik des überall etwas Kürzens und
Streichens löst die Probleme nicht. |
Barbara
Schöler,
Wirtschaftsingenieurwesen,
2. Semester
Wenn man studieren will, dann studiert man. Ich glaube nicht,
dass irgendjemand seine Entscheidung davon abhängig macht,
ob die Studienzeit für die Rente angerechnet wird oder
nicht. Sicherlich ist es widersprüchlich, wenn es politisch
gewollt ist, dass mehr Menschen in Deutschland studieren,
gleichzeitig die Anrechnung der Studienzeit auf die Rente
gestrichen wird, aber auf meine Entscheidung zu studieren,
hätte es jedenfalls keinen Einfluss gehabt.
|
Lisa
Rensch,
Wirtschaftsingenieurwesen,
2. Semester
Meine Entscheidung für oder gegen ein Studium hätte
das nicht beeinflusst. Ich wollte studieren. Über Rente
und was einmal in 40 Jahren sein wird, mache ich mir jetzt noch
keine Gedanken. Gerecht wäre es aber, wenn die Regelstudienzeit
wenigstens anerkannt werden würde. |
Alexander
Dietrich,
Verkehrswesen,
1. Semester
Ich habe mich mit dem Thema Rente schon beschäftigt,
und ich weiß, dass ich für meine Rente selbst etwas
tun muss. Würde ich auch jetzt schon, wenn ich es finanziell
könnte. Ich werde keine staatliche Rente bekommen. Dass
die Studienzeit nicht mehr angerechnet wird, finde ich zwar
nicht gut, aber mich hätte es nicht vom Studieren abgehalten,
wenn ich es vor Beginn des Studiums gewusst hätte.
|
Felix
Kowollik,
Verkehrswesen,
1. Semester
Das höre ich zum ersten Mal. Auf meinen Entschluss zu studieren
hätte das aber keinen Einfluss gehabt, wenn ich es gewusst
hätte. Ohne Studium ist es ja noch schwieriger, einen Job
zu finden. Wenn ich etwas übrig hätte, würde
ich auch jetzt schon privat vorsorgen, aber ich habe nichts
übrig. Außerdem - Rente, das ist noch so weit weg.
Ich guck ja noch nicht einmal ins nächste Jahr. |
|
|