Monopole als Nadelöhr der New Economy
Neu berufen: TU-Professor Christian Wey forscht zu Wettbewerbsstrukturen
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Christian Wey
untersucht Märkte |
Die totgesagte "New Economy" lebt, aber weniger im Rampenlicht.
Computer, Handy und andere Innovationen der Internet- und Telekommunikationstechnologien
sowie neue Marktbedingungen haben den Wettbewerb verändert.
"In vielen Bereichen gibt es neue Markstrukturen, aber die
alte Marktregulierung greift nicht mehr. Die Frage ist, ob unsere
Wettbewerbspolitik noch angemessen ist", beschreibt Christian
Wey das Ziel seiner Forschung. Seit Dezember 2003 ist er neu berufener
Professor für Netzwerke, Informations- und Kommunikationsökonomie.
Zugleich leitet er am DIW
Berlin die Abteilung "Informationsgesellschaft und Wettbewerb".
Der Volkswirt mit dem Schwerpunkt Industrieökonomik entwickelt
theoretische Modelle zur Erklärung des Wettbewerbs, wenn einige
wenige Unternehmen den Markt beherrschen, und wie eine verbraucherfreundliche
Regulierung in solchen Märkten aussehen kann.
Es entstehen neue Märkte,
aber die Wertschöpfungskette wird weiterhin nur von einigen
wenigen dominiert. |
Der wirtschaftliche Wettbewerb ist komplizierter geworden. Unternehmen
lagern zunehmend Bereiche aus. Es entstehen neue Märkte für
Zwischenprodukte, aber die Wertschöpfungskette wird weiterhin
nur von einigen wenigen dominiert. Zudem bestimmen nicht mehr nur
Preis, Qualität oder Absatzzahlen die Position eines Unternehmens
am Markt, sondern mitunter auch, ob die Produkte mit der Technik
der großen Platzhirsche kompatibel sind. Neu entwickelte Software
muss mit den gängigen Betriebssystemen, etwa von Microsoft,
kompatibel sein. Besondere Bedingungen herrschen auch in Netzindustrien
wie in der Telekommunikationsbranche. Nach wie vor bestimmen Monopole
den Marktzugang, den "Flaschenhals", durch den kleine
Wettbewerber erst ihre Kunden erreichen. "Wir untersuchen,
wie dieser Wettbewerb funktioniert, ob er überhaupt noch stattfindet
oder wie sich darin die Preise entwickeln", erläutert
der Wissenschaftler. Bevor Christian Wey an die TU Berlin kam, arbeitete
er von 1998 bis 2003 als Research Fellow am Wissenschaftszentrum
Berlin für Sozialforschung. Er lehrte regelmäßig
an der Humboldt Universität zu Berlin und habilitierte dort
im August 2003. Ein Schwerpunkt seiner Forschung an der TU Berlin
wird das Entstehen und der Erhalt effektiver Wettbewerbs- und Unternehmensstrategien
auf sich dynamisch entwickelnden Märkten sein. Besonders im
Blickpunkt werden die Auswirkungen der neuen Informations- und Kommunikationstechnologien
auf die Wettbewerbsfähigkeit einzelner Branchen sein. Sein
Lehrprogramm ist eng mit den Forschungsvorhaben verknüpft.
Die Themen werden lauten: Netzwerk- und Informationsgüterökonomie,
Wettbewerbspolitik in neuen Märkten, Telekommunikationsökonomik
und Wettbewerb in Netzwerken.
Heike Krohn
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