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Nr. 1, Januar 2004
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Büffeln am Bosporus

Türkische Universität mit amerikanischen Wurzeln - Kooperationsvertrag unterzeichnet

Hoch über Fluss und Festung liegt die Bosporus Universität. Dort traf TU-Präsident

Seit dem 6. Oktober ist es amtlich: In Istanbul unterschrieben TU-Präsident Professor Kurt Kutzler und der Rektor der Bosporus Universität, Professor Sabih Tansal, einen Vertrag über die Zusammenarbeit beider Universitäten. Die Initiative hatten Professor Sahin Albayrak, Leiter des DAI-Labors der TU Berlin, und sein Kollege an der künftigen Partneruniversität, Dr. Ufuk Caglayan, Abteilungsleiter des IT-Departments, ergriffen. An einem sonnigen Herbsttag konnten im Rektorat der Bogaziçi Üniversitesi, wie sie auf Türkisch heißt, die Früchte der Zusammenarbeit geerntet werden. Insbesondere mit dem Austausch von Doktoranden soll dem Vertrag jetzt Leben eingehaucht werden. Die türkische Seite wird teilfinanziert von TÜBITAK, dem türkischen Äquivalent der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG).

Kurt Kutzler (l.) seinen Amtskollegen in Istanbul, Sabih Tansal, und schloss mit ihm den Vertrag

"Bis 1971 waren wir eine private amerikanische Institution, was noch heute am Curriculum abzulesen ist. Auch die Unterrichtssprache ist bis heute Englisch", beschreibt Rektor Sabih Tansal die Tradition. Heute ist die Bosporus Universität die renommierteste Hochschule der Türkei und kann sich ihre Studierenden aussuchen. Fast 1,5 Millionen Oberschulabgänger nehmen jährlich an der staatlichen Zugangsprüfung teil, rund 300000 dürfen dann in der gesamten Türkei studieren. Die Universität ist aber auch aus anderen Gründen attraktiv: die idyllische Lage über dem Bosporus, Tennisplätze, Fitnessclub und Freibad, Letzteres unterhalten von den Alumni, sowie gute Restaurants in bester Campuslage nahe der vollständig erhaltenen Befestigungsanlage Rumeli Hisari.

Ein amerikanischer Missionar, der während des Krimkrieges bei Florence Nightingale als Bäcker gearbeitet hatte, gründete den Vorläufer der Universität, das Robert College. Es war das erste amerikanische Erziehungsinstitut außerhalb der USA. Ursprünglich gedacht als Schule für die ethnischen Minderheiten im Osmanischen Reich, entwickelte es sich zum Prestigecollege auch für die türkische Intelligenz. Viele der heutigen Entscheidungsträger in der Türkei erhielten hier ihre akademischen Weihen, und diese Tradition führt die Bosporus Universität fort.

1971 wurde der universitäre Teil des College verstaatlicht. Die neuromanischen Gebäude beherbergen heute vier Fakultäten, sechs Institute, einige Zentren und zwei Spezialhochschulen für etwa 10000 Studierende. Bei Dozenten wird gutes Englisch vorausgesetzt. Studierende können, wenn nötig, auch Vorbereitungsklassen besuchen, Voraussetzung für ein qualitativ hochwertiges Studium.

Alexandra Gründel

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