Forschen am historischen Monument
Fünf Jahre Aufbaustudium Denkmalpflege an der TU Berlin
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Grund zum Feiern: Dorothée
Sack (2. v. r.) mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern |
Am neu geschaffenen Fachgebiet
Historische Bauforschung an der TU Berlin wurde 1998 der Aufbaustudiengang
Denkmalpflege (ASD) eingerichtet. Anfang Februar 2004 verlässt
nun - mit der Präsentation der Abschlussarbeiten - der 5. Jahrgang
unsere Universität. Zudem wurde zum Wintersemester 2003/04
der ASD nun in ein Masterstudium (MSD) umgewandelt: viele Gründe
zum Feiern.
Ziel des als Projektstudium organisierten Aufbau-, jetzt Masterstudiums
ist es, der wachsenden Bedeutung des Bauens im Bestand und des Umgangs
mit historischer Bausubstanz, auch in der Architekturausbildung
an der TU Berlin, Rechnung zu tragen. Konkrete Arbeit am Objekt
garantiert dabei eine praxisnahe Ausbildung. In den ersten fünf
Jahren wurden sieben verschiedene Projekte bearbeitet, deren Ergebnisse
an die Denkmalämter und private Denkmaleigentümer übergeben
wurden.
Die Studierenden erfassen das historische Gebäude und sein
Umfeld bei der ersten Begehung über eine Schrittskizze. Bauaufnahme
sowie Bauforschung schließen sich an. Dann werden ein denkmalpflegerischer
Bindungsplan und eine Schadenskartierung erstellt sowie ein Maßnahmenplan
und ein Entwurf für die künftige Nutzung. Die Erstellung
eines Raumbuches und öffentliche Präsentationen runden
das praxisorientierte Studienprogramm ab.
Im dritten Semester werden die Praxiserfahrungen von den Studierenden
individuell in der Abschlussarbeit umgesetzt. Das Thema ist frei
wählbar, Schwerpunkte können die Bauforschung, die Sanierungsvorplanung
oder ein theoretischer Aspekt sein, ebenso aber eine Kombination
derselben.
118 von 140 Studienanfängern haben in den ersten fünf
Jahren das Aufbaustudium erfolgreich abgeschlossen. Sie haben für
die Praxis, Forschung und viele weitere Gebiete das notwendige Handwerkszeug
mitbekommen. Durch regelmäßig für die breitere Öffentlichkeit
organisierte Veranstaltungen wie das "Berliner Kolloquium zur
Bauforschung und Denkmalpflege" werden die Kontakte zu den
Absolventinnen und Absolventen gepflegt und die Beziehungen in Wissenschaft
und Wirtschaft ausgebaut - ein Beitrag zur Verankerung der TU Berlin
im Bewusstsein der Öffentlichkeit.
Die Arbeit an Forschungsprojekten - auf der Berliner Museumsinsel
in Zusammenarbeit mit Prof. Johannes Cramer (Fachgebiet
Bau- und Stadtbaugeschichte) und im Mittleren Osten, Forschungsschwerpunkt
der Leiterin des Fachgebietes Historische Bauforschung, Professor
Dorothée Sack - führt zu einer direkten Verbindung von
Forschung und Lehre. Absolventinnen und Absolventen bietet sich
so immer wieder die Möglichkeit, schon während des Studiums
in die berufliche Praxis einzusteigen.
Wir blicken auf fünf ereignisreiche Jahre zurück und
freuen uns, die Arbeit, die bisweilen große Anstrengungen
forderte, vorstellen zu können. Die Einrichtung des Aufbaustudiums
hat Früchte getragen, nun gilt es, die Ernte vorzuführen
- ein Motivationsschub in universitätspolitisch harten Zeiten.
Prof. Dr. Dorothée Sack
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