Ort der Begegnung, des Diskurses und des Techniktransfers
Die Zentraleinrichtung Kooperation feierte ihr 10-jähriges
Bestehen
Dumpfe Trommelschläge empfangen den ahnungslosen Besucher
des Hoechst-Hauses am Steinplatz am 24. November 2003. Ursprung
der lockenden Rhythmen: Die Zentraleinrichtung
Kooperation (ZEK) feiert "10 Jahre Kooperation und Weiterbildung
für Nachhaltigkeit in Wissenschaft und Praxis". Über
150 Menschen aus unterschiedlichsten gesellschaftlichen und wissenschaftlichen
Bereichen geben sich hier ein Stelldichein und feiern teils bis
nach Mitternacht.
"Die ZEK fungiert quasi als Türöffner für kommunale
Einrichtungen, kleine Unternehmen und Gewerkschaften in die TU Berlin",
beschreibt TU-Präsident Kurt Kutzler bei der Begrüßung
der bunten Besucherschar Programm und Erfolg der ZEK kurz und treffend.
Viele Funktionsträger in der Stadt, viele TU-Wissenschaftlerinnen
und -Wissenschaftler haben in Projekten, Veranstaltungen, Veröffentlichungen
und in der Weiterbildung von den Kooperationen profitiert. Der Präsident
lobt die innovativen Projekte und die Drittmittelwerbung, zuletzt
das EU-finanzierte Projekt "Online Lehre Lernen".
Doch von nichts kommt nichts. Der regelmäßige Rechenschaftsbericht
erschien jetzt, finanziert durch Sponsoren, als Buch. Es gibt, teils
sehr detailliert, Einblick in zehn Jahre Arbeit. 14 interne und
externe Kooperationspartner aus Wissenschaft und gesellschaftlicher
Praxis legen ihre Erfahrungen, Analysen und Empfehlungen zur Arbeit
der ZEK dar. "Der vor über 13 Jahren geschlossene Kooperationsvertrag
hat sich bewährt", erinnerte der Mitautor und Vorsitzende
des DGB Berlin/Brandenburg, Dieter Scholz. "Was geschieht mit
unserer Umwelt angesichts ständig wachsender Belastungen nicht
nur durch fossile Energie, sondern durch Müll jeder Art? Hier
sind auch die Gewerkschaften gefordert und hier haben TU Berlin
und ZEK schon vieles angeschoben." Um diesen Ansatz zu erhalten,
bot er auch Hilfe bei der Drittmitteleinwerbung an. Denn die Kürzungen
gingen auch an der ZEK nicht spurlos vorbei: Zwei ganze und eine
2/3-Stelle wurden "KW" gesetzt. Dem "Kaputtsparen
der TU Berlin" sagte Scholz den Kampf an. Die aktuellen studentischen
Streikaktionen machten immerhin Hoffnung.
ZEK-Leiter Dr. Wolfgang Neef stellte das Bemühen der ZEK ins
Zentrum, die Bedeutung der TU Berlin in der Stadt klarer zu machen.
Dies forderte er auch von einer verantwortlichen Wissenschaftspolitik.
Die ZEK habe hier viele Eisen im Feuer - von der Zusammenarbeit
mit dem Bezirk Pankow zu nachhaltiger Energieversorgung bis zum
Unternehmensnetzwerk "ReUse-Computer" (siehe Artikel "Die
clevere Alternative").
Der Überraschungsgast aus der hohen Politik, Gerhard Schröder,
klangsicher imitiert von Kabarettist Johannes Heesch, läutet
schließlich den gemütlichen Teil des Abends ein. Zufriedene
Gäste begutachteten zahlreiche Arbeitserzeugnisse an Wänden
und auf Büchertischen, im Medienraum laufen Filme und Videoclips,
überall sind Menschen in Gespräche vertieft. Das ZEK,
eben ein Ort der Begegnung, der Anregung und des Diskurses.
Dr. Jürgen Rubelt
Das Buch "10 Jahre Kooperation und
Weiterbildung für Nachhaltigkeit in Wissenschaft und Praxis"
ist bei der ZEK zu bestellen oder als Download unter
www.tu-berlin.de/zek |
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