TU intern
1/2004 als
pdf-Datei
(1,1 MB)
Nr. 1, Januar 2004
 Themenseiten 
Titel
Inhalt
Aktuell
Innenansichten
Lehre & Studium
Forschung
Alumni
Internationales
Menschen
Vermischtes
Impressum
TU-Homepage

Räume für Wissen

Am Frankreich-Zentrum wurden Wege des Kulturtransfers in der Frühen Neuzeit diskutiert

Organisatorinnen Margarethe Zimmermann (r., TU-Frankreich-Zentrum) und Gesa Stedtmann (HU Großbritannien-Zentrum) mit dem Leiter des Frankreich-Zentrums, Etienne François

Wie agieren Mäzeninnen, Künstlerinnen, Naturwissenschaftlerinnen, Übersetzerinnen, Reisende oder Salondamen? Sie waren die Kulturvermittlerinnen im Europa der Frühen Neuzeit, oft gleichzeitig Kulturmigrantinnen. Das war das zentrale Thema auf der internationalen und interdisziplinären Tagung "Reale und symbolische Räume des Kulturtransfers", die vor einigen Wochen stattfand. Sie wurde organisiert von Prof. Dr. Margarete Zimmermann (Frankreich-Zentrum) und Dr. Gesa Stedman (Großbritannien-Zentrum HU Berlin) am Frankreich-Zentrum der TU Berlin, gefördert von der Gerda Henkel-Stiftung.

Vortragende aus der Romanistik, Geschichte, Philosophie sowie der Kunst- und Wissenschaftsgeschichte diskutierten, in welchen Räumen (Adelshöfe, Salons und Akademien), in welchen Medien (Reiseberichte, Briefe, Journale, Kunstwerke, Konversation) und mit welchem Erfolg Kulturtransferprozesse im Europa der Frühen Neuzeit, also im 15. bis 18. Jahrhundert, verliefen - oder woran sie scheiterten. Von zentralem Interesse war hierbei die Bedeutung von Kulturvermittlerinnen: In welchen Medien vollzieht sich der Austausch von naturwissenschaftlichen Erkenntnissen oder von Kulturpraktiken wie Mode? Welche Bilder des Fremden werden, oft ausgehend von einer Position eigener Fremdheit, vermittelt? In welchem Verhältnis steht die Kategorie Geschlecht zu anderen für den Kulturtransfer zentralen Kategorien wie zum Beispiel Religion oder Nation? Welche Formen von Kulturmigrantentum praktizieren Frauen der Frühen Neuzeit? Die Bedeutung der Historizität der Transferorte, -medien und -formen hat die Tagung jedoch sehr deutlich aufgezeigt. Die Tagung diente darüber hinaus der Vertiefung bereits existierender wissenschaftlicher Kontakte, die am Frankreich-Zentrum der TU in dem Forschungsschwerpunkt "Frühneuzeitliche Salonkultur" zusammengeführt werden. Die Veröffentlichung der Vorträge ist für 2005 vorgesehen.

tui

© TU-Pressestelle 1/2004 | TU intern | Impressum | Leserbriefe