Leserbrief
Ranking von Universitäten ist zurzeit ein beliebter Sport,
der für die, die dabei weniger gut abschneiden, gravierende
Folgen bei der finanziellen Ausstattung haben kann. Das ist gut
so. Nur muss man dann beim Vergleichen auch die notwendige Sorgfalt
an den Tag legen und kann nicht zentrale Bereiche einer Universität
unter den Tisch fallen lassen. So geschehen im Fall des neuen Ranking
des Centrums für
Hochschulentwicklung (CHE), über das der Tagesspiegel
am 4. 12. 2003 berichtet. Platz 2 für die Humboldt-Uni
und Platz 8 für die Freie
Universität geben diesen gute Argumente im Verteilungspoker
um die einzusparenden Millionen, während die Technische Universität
abgeschlagen auf Platz 19 landet. Der Pferdefuß wird dann
ganz am Schluss des Artikels sichtbar. Man hat die Ingenieurwissenschaften
nicht berücksichtigt, die ja bekanntermaßen die Kernbereiche
einer Technischen Universität darstellen und im Allgemeinen
zu deren forschungsstarken Fächern zählen. Was kann man
mit solchen unvollständigen und fehlerhaften Rankings anfangen?
Am besten man lässt sie in der Schublade und wartet, bis jemand
in der Lage ist, ein Ranking vorzunehmen, das alle Fächer berücksichtigt
und nicht die gesamte Gruppe der Technischen Universitäten
benachteiligt. Erst dann sollten seriöse Blätter auch
darüber berichten.
Prof. Dr. Dieter Zimmermann,
Institut für Atomare Physik und Fachdidaktik
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