Gute Ideen für leisere Straßenbahnen
BVG setzt Ergebnisse eines TU-Gemeinschaftsprojektes um
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Dorothea Salz (vorn rechts)
mit sechs Schülern der Andreas-Oberschule und BVG-Mitarbeiter
Bernhard Rindfleisch vor der Niederflurstraßenbahn vom
Typ GT6 |
Straßenbahnen werden in Zukunft leiser über die Schienen
rollen. Die Ideen und Lösungen, die das Projekt "Reduktion
von Straßenbahngeräuschen" entwickelt hat, wird
die BVG umsetzen.
Ein deutschlandweites Ausschreibungsverfahren läuft bereits
seit Mitte 2003. Die BVG, die TU Berlin und Schüler und Schülerinnen
der Andreas-Oberschule haben in den letzten zwei Jahren Schallmessungen
an verschiedenen Straßenbahntypen durchgeführt. Gemeinsam
haben sie für die Hochflur-Straßenbahnen des Typs KT4D
akustisch wirksame Schürzen entwickelt, in Kombination mit
schallabsorbierenden Materialien im Untergestell (siehe TU intern
1/2002 und 2-3/2003). Der Lärm von vorbeifahrenden Zügen
kann so gemindert werden. Im Rahmen des Projektes konnte die Geräuschemission
um sieben Dezibel verringert werden. Zum Vergleich: Bei einer Reduktion
von acht bis zehn Dezibel hat man den subjektiven Eindruck, der
ursprüngliche Lärm habe sich halbiert.
Das Projekt war für alle Beteiligten bereichernd. Die insgesamt
siebzehn Schülerinnen und Schüler hatten gemeinsam mit
Ingenieuren und der TU-Wissenschaftlerin Dipl.-Ing. Dorothea Salz
vom Fachgebiet
Schienenfahrzeuge elf verschiedene Versuchsvarianten entwickelt
und auf ihre akustische Wirksamkeit hin analysiert.
"In dem Projekt konnten die Jugendlichen die Faszination natur-
und ingenieurwissenschaftlicher Forschung miterleben und die Arbeit
von Ingenieuren kennen lernen", zieht Dorothea Salz eine positive
Bilanz. Die Oberstufenschüler haben während der Projektarbeit
gelernt, mit akustischer Messtechnik umzugehen, die Messungen vorzubereiten
und auszuwerten. Im Juni 2003 wurden zudem die Innengeräusche
in einem neuen Niederflurfahrzeug GT6 (2025) analysiert. Ein Schüler
hat die Innengeräusche auf ihre psychoakustischen Eigenschaften
hin untersucht. Die daraus entstandene Arbeit wird als Abiturleistung
anerkannt. Die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung unterstützte
das Projekt innerhalb des Förderprogramms "Neue Ingenieurteams".
tui
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