7-9/04
Juli 2004
 
TU intern
7-9/2004 als
pdf-Datei
(2,0 MB)
 Themenseiten 
Titel
Inhalt
Aktuell
Innenansichten
Lehre & Studium
Forschung
Alumni
Internationales
Menschen
Vermischtes
Impressum
TU-Homepage

Wassermangel als zentrales Problem im Nordosten Brasiliens

Der Deutsche Akademische Austauschdienst fördert Austauschprogramm UNIBRAL mit Brasilien

Je 15 deutsche und brasilianische Studierende, sieben deutsche Doktoranden und Dozenten sowie vier brasilianische Professoren führten mit dem Kooperationsprojekt UNIBRAL bereits je halb- bis einjährige Studien- oder Forschungsaufenthalte durch. Der TU-Studiengang Technischer Umweltschutz und der Studiengang Civil Engineering der Universidade Federal de Pernambuco, Recife, Brasilien, betreiben dieses Projekt seit 2002 gemeinsam. Nun haben der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) und CAPES (Coordenação de Aperfeiçoamento de Pessoal de Nivel Superior), das brasilianische Pendant zum DAAD, erneut je 47500 Euro bewilligt und damit UNIBRAL positiv evaluiert. In den Jahren 2004 und 2005 können damit die Aufenthalte der Studierenden und gegenseitige Besuche der Dozenten finanziert werden.

In dem Programm arbeiten diverse Studiengänge zusammen: Technischer Umweltschutz (Projektleiter Privatdozent Dr. Günter Gunkel, TU Berlin), Vergleichende Landschaftsökologie (Prof. Dr. Hartje, TU Berlin) und Landschaftsplanung und Stadtplanung (Prof. Dr. Theo Hoffjann), Universidad Federal de Pernambuco (Projektleiterin Prof. Dr. Maria Carmo do Sobral, UFPE) und die beteiligten Fachgebiete Umweltverträglichkeitsprüfung, Umweltmanagement und Ökotourismus, Geographie und Landschaftsplanung, Wasserressourcen sowie Ozeanographie.

Der Staat Pernambuco mit Recife, einer Zwei-Millionen Einwohner-Stadt im Nordosten Brasiliens, ist klimatisch sehr trocken. Wasserversorgung und -qualität sind ein zentrales Problem. Niederschläge werden in Stauseen gespeichert und als Trinkwasser sowie für die Landwirtschaft genutzt. Das tropische Klima unterstützt intensive Eutrophierungsprozesse des nährstoffreichen Wassers, Blaualgen treten auf, die toxische Stoffe produzieren. Bereits 26 Dialysepatienten sind durch Aufnahme dieser Stoffe aus dem Trinkwasser gestorben.

Der Pro-Kopf-Verbrauch des Wassers ist in Recife etwa viermal so groß wie in Berlin, ein Erfolg der Wasser sparenden Technologien in Deutschland sowie der Monetarisierung der Ressource Wasser. Der gleichzeitige Austausch von Studierenden, Doktoranden, Postdocs und Professoren ist sehr innovativ und ermöglicht es, Studiengänge wie zum Beispiel den "Umweltschutz" weiter zu entwickeln und anzugleichen. Dabei müssen die Universitäten die regionale Einbindung in den Natur- und Kulturraum beachten. Außerdem führen die Hochschullehrer der Universitäten das Programm selbstständig durch, inklusive der finanziellen Abwicklung. Die Globalisierung stellt den Universitäten neue Aufgaben - UNIBRAL ist damit ein wertvoller Schritt in die Zukunft.

Priv.-Doz. Dr. Günter Gunkel

© TU-Pressestelle 7-9/2004 | TU intern | Impressum | Leserbriefe