Buchtipp
Der
evangelische Pastorensohn und Professor für theoretische Maschinenlehre
an der Technischen Hochschule München Carl von Linde (1841-1934)
wurde mit seinen Erfindungen in der Kältetechnik schnell zum
international wichtigsten Hersteller von Kälteanlagen. Seine
Söhne und Enkel machten das Unternehmen zu einem weltweit führenden
Technologiekonzern für technische Gase, Kältetechnik,
Maschinen- und Anlagenbau. Seit der Gründung 1879 eine Aktiengesellschaft,
orientierte es sich international und erreichte weltweite Marktführerschaft.
Hans-Liudger Dienel, wissenschaftlicher Geschäftsführer
des Zentrum Technik und Gesellschaft der TU Berlin, beschreibt die
Wechselbeziehungen von Wissenschaft, Technik und Wirtschaft innerhalb
wechselnder politischer und ökonomischer Rahmenbedingungen.
Die Sicherung und der Wiederaufbau internationaler Beziehungen in
oligopolistisch organisierten Märkten in und nach den beiden
Weltkriegen und die Verstrickung des Unternehmens in die nationalsozialistische
Politik werden dabei ebenso geschildert wie der innere Umbau des
Unternehmens in den planungseuphorischen 1970er-Jahren, als die
Familie Linde abtrat und ein betriebswirtschaftlich ausgerichtetes
Management um den Ökonom Hans Meinhardt den Konzern neu strukturierte.
Seit 2003 sucht der promovierte Ingenieur Wolfgang Reitzle mit dem
neuen Unternehmensleitbild Lead-Ing explizit Bezüge zu einer
deutschen Ingenieurkultur in einem globalen Unternehmen.
tui
Die Linde AG, Geschichte eines Technologie-Konzerns 1879-2004
C. H. Beck Verlag 2004
ISBN 3-406-51484-7
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