Alumni spendeten für Nachwuchs
Verabschiedung an der Fakultät Geisteswissenschaften
Eine Mischung aus Kulturveranstaltung und Absolventenabschied ist
die Feier der Fakultät
I Geisteswissenschaften der TU Berlin die den frisch gebackenen
Magistern, Pädagogen und angehenden Lehrern und Lehrerinnen
jedes Jahr geboten wird. Flamenco, Klavier-, Gitarren- und Flötenmusik
standen auf dem Programm. Und beim Bläser-Quintett wackelten
fast die Wände des Hörsaals, der normalerweise respektabler
Ort von Vorlesungen ist.
Rund 250 Absolventen und Absolventinnen zählte die Fakultät
I in den letzten 12 Monaten, und am 25. Juni waren sie zum Abschiednehmen
in die TU Berlin eingeladen. Originell ist nicht nur die Programmzusammenstellung,
für die seit Jahren Prof. Dr. Werner Dahlheim sorgt, außergewöhnlich
war dieses Mal auch der Sponsorenkreis, ohne den Absolventenfeiern
nicht auskommen. Hier hat Werner Dahlheim neue Wege beschritten
und die älteren Hörer und Hörerinnen seiner Vorlesungen
und Lehrveranstaltungen angesprochen. Diese waren offensichtlich
gerne bereit, dem Nachwuchs, mit dem sie ja die Hörsaalbank
gemeinsam drücken, zu einer schönen Feier zu verhelfen,
und spendeten großzügig.
Eingeladen zu der Feier waren auch die Alumni der Fakultät
I, die Mitglied im Alumni-Programm sind.
bk
Leserbrief
"Die Einladung zur Verabschiedung der Absolventen der
Fak I, die ich von Ihnen erhalten habe, erscheint in diesem
Jahr in einem anderen Licht. Angesichts dessen, dass zur Zeit
die Abschaffung des größeren Teils der Fak I geplant
wird, sollte man darüber nachdenken, eine "Verabschiedung
der Fak I" zu organisieren. Immerhin haben die Geisteswissenschaften
an der Technischen Universität eine lange Tradition.
Eingeführt bei der Wiedergründung der Technischen
Hochschule Charlottenburg (...), waren sie auch ein politisches
Signal für einen Neubeginn. Hier lehrten bzw. lehren
international bekannte Kapazitäten wie Prof. Höllerer
(Germanistik), Prof. Dahlhaus (Musikwissenschaft), Prof. de
la Motte (Musikwissenschaft) oder auch der Semiotiker Prof.
Posner. (...) Was hier ohne Not zerstört wird, sind einige
der Fächer, die der TU internationales Renommee verschafft
haben: Eine entsprechende Veranstaltung sollte daher auch
alle TU-Alumni interessieren. Nach den Reaktionen, die ich
von verschiedenen Seiten erhalten habe, sollte man zumindest
versuchen, diesen Kahlschlag zu erklären und damit das
Absinken der TU in der Meinung vieler Wissenschaftler aufzuhalten."
Mit freundlichen Grüßen
Martin Siefkes,
TU-Alumnus Deutsch und Geschichte,
Examen 1999
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