7-9/04
Juli 2004
 
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Geige und Saxofon statt Orgel

Katholische und evangelische Campusgemeinden wenden sich an Studierende und alle Universitätsmitglieder

Gemeinsames Singen am Ökumenischen Kirchentag

Viele streben an den Universitäten nach Höherem. Auf dem Campus werben Bibelgruppen und christliche Gemeinschaften um das Interesse an Höherem anderer Art. Auch die katholische und die evangelische Studierendengemeinde, KSG und ESG, sind an allen Hochschulen und Fachhochschulen Berlins vertreten. TU intern sprach mit den Pfarrern der katholischen und der evangelischen Studierendengemeinde, Thomas Treutler (KSG) und Regine Becker (ESG).

Was machen die Studierendengemeinden an den Universitäten?

Becker: In der besonderen Situation des Studiums bieten wir eine besonders geeignete Form der christlichen Gemeinschaft an, wie man sie vielleicht in Ortsgemeinden nicht findet. In der evangelischen Studierendengemeinde gestalten die Studierenden das Programm, wie zum Beispiel Vorträge, Themenabende, Workshops, und können sich ausprobieren. Angesprochen sind auch Leute im ähnlichen Alter zwischen Schule und Beruf. Es kommen auch mal Auszubildende oder Zivildienstleistende.

Treutler: Auch bei uns geben wir Hauptamtlichen das Programm nicht vor, sondern wir sind eher zur Unterstützung da, zur Anleitung und auch zur Vermittlung von Qualifizierungsmöglichkeiten. Allerdings ist es nicht immer einfach, Studierende einzubinden, da sie meistens unter großem Zeitstress stehen. Wir wenden uns an Studierende, Promotionsstudenten, Hochschullehrer und an alle Universitätsangehörigen.

Was ist noch anders?

Becker: Zum Beispiel ist der Gottesdienst sehr vielfältig. Wer will, kann ihn mitgestalten, und da wird dann auch mal getanzt oder etwas pantomimisch gezeigt.

Treutler: Wir greifen auch Themen auf für Leute, die hier in Berlin fremd sind und die auch erst warm werden müssen mit dem Berliner Katholizismus. In der katholischen Liturgie geht es weniger freizügig zu, aber die Studierenden gestalten auch bei uns die Gottesdienste mit. Zum Beispiel spielt auch mal jemand Geige oder Saxofon.

Macht sich die schwierige Situation an den Hochschulen auch bei Ihnen bemerkbar?

Becker: Ja. Die Studierendengemeinden der ESG oder KSG sind für viele Rückzugspunkte, wo sie ein bisschen Unterstützung erhalten. Die Leute haben weniger Zeit, zu den wöchentlichen Veranstaltungen oder Arbeitskreisen zu kommen. Die Anforderungen im Studium werden immer höher. Und es scheint für sie schwieriger zu werden, sich Geld dazuzuverdienen oder Wohnraum zu finden, auch weil die ZVS sehr spät zusagt.

Treutler: Ich denke, es kommt noch hinzu, dass die Studenten viel häufiger den Studienort wechseln. In dieser Gesamtsituation suchen die Leute wohl eher einen gewissen Ruheraum, als dass sie die Studierendengemeinden als Ort für hochschulpolitisches Engagement ansehen.

Das Gespräch führte Heike Krohn

www.esgberlin.de
www.ksg-berlin.de

 

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