Kanzlerin für die TU Berlin
Ulrike Gutheil wird ab Herbst die Finanzen der Universität
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Ulrike Gutheil
ist Juristin. Derzeit ist sie Kanzlerin an der Brandenburgischen
Technischen Universität Cottbus |
Ab Oktober 2004 wird eine neue Kanzlerin die Verwaltungsgeschäfte
an der Technischen Universität Berlin führen und sich
als Beauftragte für den Haushalt um die Finanzen kümmern.
Dr. Ulrike Gutheil hatte bisher das Amt der Kanzlerin an der Brandenburgischen
Technischen Universität Cottbus inne. Nach einem Beschluss
des Kuratoriums der TU Berlin wurde sie vom Wissenschaftssenator
Dr. Thomas Flierl für eine Amtszeit von zehn Jahren bestellt.
Dr. Ulrike Gutheil löst den bisherigen Kanzler der TU Berlin,
Wolfgang Bröker, ab, der für eine weitere Amtszeit nicht
mehr zur Verfügung stand. Sie ist die erste Frau in dieser
Position in der Geschichte der TU Berlin.
"Das Hauptstadt-Klima bedingt auch ein sehr professionelles
Umfeld", sagt die Juristin über ihre zukünftige Aufgabe.
"Das ist eine Herausforderung für mich, auf die ich mich
schon sehr freue." Auch in Cottbus, wo sie seit 1999 Kanzlerin
ist, war sie die erste Frau in einer solchen Position. Doch: "Die
Aufgaben einer Kanzlerin an einer technischen Universität unterscheiden
sich nicht sehr von denen an einer anderen Hochschule. Da erregt
man nur Aufsehen, weil Frauen in solchen Leitungsstrukturen leider
nach wie vor unterrepräsentiert sind. Als Uni-Kanzlerinnen
arbeiten aber immerhin schon eine Hand voll."
Wie sie ihre zukünftige Aufgabe anpacken will, darüber
hat Dr. Ulrike Gutheil ebenfalls schon konkrete Vorstellungen: "Ich
möchte den Reformwind' mitnehmen und mich, daran anknüpfend,
weiter für eine schlanke und effiziente Verwaltung einsetzen.
Da ist an der TU Berlin ja schon viel Arbeit geleistet worden. Doch
natürlich muss ich die Universität erst einmal richtig
kennen lernen."
Ulrike Gutheil, geboren 1959, studierte Rechtswissenschaften an
der Universität Bremen, hielt sich als Fulbright-Stipendiatin
an der Arizona-State-University in Tempe, USA, auf und kehrte dann
als Rechtspraktikantin nach Bremen zurück. Sie konzentrierte
sich in einem zweijährigen Projektstudium auf die Schwerpunkte
Arbeit und Wirtschaft und absolvierte ihre Referendariatszeit an
Gerichten in Bayreuth und Bamberg. Ihre berufliche Laufbahn begann
sie als Richterin am Landgericht Bremen und am Amtsgericht Bremerhaven.
Sie ging Anfang der Neunzigerjahre nach München als Sachgebietsleiterin
der Rechtsabteilung der Max-Planck-Gesellschaft und war als Institutsbetreuerin
mit Sonderaufgaben betraut. Nebenberuflich arbeitete sie auch als
Fachanwältin für Arbeitsrecht und promovierte 1992 über
das Thema "Die verbands- und haftungsrechtliche Verantwortung
von Sportverband, Arzt, Trainer und Sportler gegenüber der
Verwendung leistungsfördernder Substanzen". Nebenbei nahm
sie Lehraufträge an der Fachhochschule Lausitz wahr und ist
ehrenamtliche Richterin am Sozialgericht Cottbus.
Seit 2000 vertritt Ulrike Gutheil die Berliner und Brandenburger
Hochschulen im Sprecherkreis der deutschen Universitätskanzler.
Ulrike Gutheil ist ebenfalls mit Publikationen, insbesondere zum
Hochschulrecht, zum Hochschulrahmengesetz und zum Professorenbesoldungsreformgesetz,
hervorgetreten.
Neben so viel Theorie im Arbeitsleben widmet sich die Mutter einer
achtjährigen Tochter in ihrer Freizeit dem Sport, genauer dem
Fechten. Doch auch diesem Hobby stellt sie ihre beruflichen Kenntnisse
und Fähigkeiten in den Dienst. Sie hat Jugendmannschaften trainiert,
war Mitglied der Anti-Doping-Kommission des Deutschen Leichtathletik
Verbandes (DLV) und Präsidentin des Brandenburgischen Fechterbundes
und ist seit 1999 stellvertretende Vorsitzende der Beschwerdekommission
des Landessportbundes Brandenburg.
Patricia Pätzold
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