Vom Labor zum Patent
Wie trennt man zwei überlagert aufgenommene Sprecher, die
gleichzeitig sprechen, in einem Stereo-Audio-Signal wieder so, dass
man zwei separate Audio-Signale erhält, auf denen jeweils nur
ein Sprecher zu hören ist? Systeme in Navigationssystemen zum
Beispiel, die menschliche Sprache verarbeiten, kämpfen mit
der eindeutigen Zuordnung von Audio-Signalen zu Sprechern. Dies
ist notwendig, um aufgrund der charakteristischen Frequenzgänge
im Zeitbereich auf das zugehörige Kommando und dessen Bedeutung
schließen zu können.
Die Arbeitsgruppe von Prof. Dr.-Ing. Reinhold Orglmeister mit den
Mitarbeitern Dipl.-Ing. Wolf Baumann und Dipl.-Ing. Dorothea Kolossa
stellte sich dieser Aufgabe. Sie entwickelten an der TU Berlin -
im Fachgebiet
Elektronik - eine Technik, bestehend aus einer Methode und einer
technischen Vorrichtung, zur frequenzvariablen Trennung von Audio-Signalen.
Sie konnten einen entsprechenden Algorithmus formulieren (frequenzvariabler
Null-Beamforming-Algorithmus). Sie meldeten die Erfindung bei der
TU Berlin an. Die ipal
GmbH, ein Intellectual Property Asset Management Unternehmen,
prüfte anschließend die Patentierbarkeit und lotete die
wirtschaftliche Verwertung aus. Zur Inkubation des Projekts konnte
die ipal GmbH nach der Patentanmeldung ein spezialisiertes Hochtechnologie-Unternehmen,
die Ruwisch & Kollegen GmbH, akquirieren. Mittlerweile ist das
Patent auf dem Wege zur internationalen Anmeldung (PCT-Phase). Verschiedene
Unternehmen wie Olympus, Siemens oder Nokia sind ebenfalls bereits
an der Technologie interessiert, denn es sind Anwendungen möglich
von digitalen Diktiergeräten über Mobiltelefone bis zu
Hörgeräten.
KPL
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