Neu bewilligt
Mehr Karten vom Mars
/tui/ Weitere 260000 Euro erhält das TU-Institut
für Geodäsie und Geoinformationstechnik aus dem Bundeshaushalt.
Die TU-Wissenschaftler entwickeln Software, um präzise Karten
der Marsoberfläche zu erstellen. Das Institut verarbeitet dabei
die Daten aus der hochauflösenden Stereokamera (HRSC) der ersten
europäischen Mars-Mission "Mars-Express". Die Projektdirektion
Raumfahrt des Deutschen
Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) hat dem Geodäsie-Institut
die weitere Förderung bewilligt, um das Vorhaben "Software
Development and Technical Support for Cartographic Data Processing",
das von Prof. Dr.-Ing. Jörg Albertz geleitet wird, zunächst
bis zum 31.12.2006 fortzusetzen. Die TU-Forscher arbeiten dabei
eng mit dem Institut
für Planetenforschung des DLR in Berlin-Adlershof zusammen.
Weitgehend automatisiert entstehen sowohl thematische als auch topografische
Karten unseres Nachbarplaneten Mars. Die gesamte Mars-Oberfläche
wird flächentreu in 10372 Kartenblättern wiedergegeben.
Polymerisation von Acrylaten
/tui/ Magnesium und Calcium treten auf der Erdoberfläche sehr
häufig auf, im Dolomit, in Kalkstein, Marmor und Gips. Organische
Verbindungen dieser und anderer gesteinsbildenden Metalle werden
dagegen nur in Laboratorien benutzt, kaum technisch eingesetzt und
zersetzen sich bei Berührung mit Wasser und Luft. Der Arbeitsgruppe
von Professor Herbert Schumann vom Institut
für Chemie gelang es nun, so genannte donorfunktionalisierte
Metallocene dieser Erdalkalimetalle herzustellen und zu zeigen,
dass sich diese als Katalysatoren zur Polymerisation von Acrylaten
und anderen polaren Monomeren eignen. In einem DFG-Projekt
soll nun gezeigt werden, dass diese neuen Verbindungen die Stabilität
der Katalysatoren gegenüber Luftsauerstoff und Wasser beträchtlich
erhöhen und problemlos handhabbare, effiziente Katalysatoren
zur Gewinnung von Kunststoffen darstellen. Professor Schumann wurde
dieses Projekt bewilligt, obwohl er bereits seit Oktober 2003 emeritiert
ist.
Historie der "Ersatzstoff-Kultur"
/tui/ Welche epochenübergreifende Rolle spielte die Deutsche
Forschungsgemeinschaft (DFG) beim Aufbau einer industriellen
"Ersatzstoffkultur" im rohstoffarmen Deutschland? Das
erforscht das Projekt "Die DFG und die Roh- und Werkstoff-Forschung
1920 bis 1970" unter der Leitung von Prof. Dr. Wolfgang König
(Institut
für Philosophie, Wissenschaftstheorie, Wissenschafts- und Technikgeschichte
der TU Berlin), das von Dr. Günther Luxbacher bearbeitet wird.
Das Vorhaben stellt ein Teilprojekt eines derzeit laufenden größeren
Schwerpunktvorhabens der DFG zur Aufarbeitung ihrer eigenen Geschichte
beziehungsweise ihrer Vorgängerinstitutionen Reichsforschungsrat
(RFR) und Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft (NG) dar.
Untersucht wird die Rolle der industriellen Roh- und Werkstoff-Forschung
innerhalb des sich herausbildenden nationalen Innovationssystems.
Die These, das an industriell verwertbaren Roh- und Werkstoffen
arme Deutschland habe aus kommerziellen, später auch aus militärstrategischen
Gründen versucht, Roh- und Werkstoffe aus inländischen
Materialien zu generieren, ist bislang nicht empirisch untersucht.
Derart, so wird vermutet, habe sich in Deutschland eine übermäßig
stark entwickelte "Ersatzstoffkultur" synthetischer Materialien
herausgebildet.
www.geschichte.uni-freiburg.de/DFG-Geschichte/
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