Sauberes Trinkwasser trotz weniger Chlor
Griechische Wissenschaftler zum Ideenaustausch an der TU Berlin
Sauberes Trinkwasser ist eines unserer wichtigsten Nahrungsmittel.
Wir trinken es, kochen damit und in Deutschland gehen wir fast selbstverständlich
davon aus, dass keine unerwünschten Mikroorganismen oder Krankheitserreger
den Genuss stören. Für die griechischen Gäste, die
seit zwei Jahren regelmäßig bei Professor Martin Jekel
am Institut
für Technischen Umweltschutz weilen, war dies Grund genug,
mit ihm ein gemeinsames Projekt zu starten.
Ziel ist ein Wissenstransfer rund um das sprudelnde Nass. Beteiligt
sind Wissenschaftler der Universität
Thessaloniki, aber auch Vertreter eines griechischen Wasserwerkes.
Mit den Partnern an der TU Berlin diskutieren sie Probleme der Desinfektion
mit Chlor, zum Beispiel das Auftreten von Desinfektionsnebenprodukten
(DNP). Außerdem informieren sie sich über Parameter,
die für eine sichere Desinfektion eingehalten werden müssen.
Neben der Diskussion findet auch ein regelmäßiger Austausch
von Wissenschaftlern statt. Auf diese Weise können beide Partner
die jeweiligen Wasseraufbereitungstechniken vor Ort besichtigen.
"Dank der längeren Aufenthalte in Deutschland konnten
die griechischen Wissenschaftler zudem Analysetechniken erlernen,
mit denen sie die entstehenden DNP, aber auch mikrobiologische Parameter
kontrollieren können", erzählt Gastgeberin Dr. Anke
Putschew, Mitarbeiterin von Martin Jekel.
Im Rahmen des Projekts wurde klar, dass eine Desinfektion nötig
ist, da in den Bergdörfern die Trinkwasserquellen nicht vor
Verunreinigungen geschützt sind. Allerdings zeigte sich auch:
Mit einfachen Mitteln könnte dies gelöst werden. Das teilweise
stark beschädigte Rohrnetzsystem erwies sich als ein weiteres
Problem. Interessiert waren die Gäste daher an einer Demonstration
bei der Firma Weiss zum Thema "inlining" von defekten
Rohren.
Das Projekt wird vom Internationalen Büro des BMBF
(Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt) finanziert. Es
zeigt, dass die TU Berlin nicht nur eine Forschungs-, sondern auch
eine lebendige Begegnungsstätte ist.
Ina Helms
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