Als Venus die Sonne traf
Ganz
so unbeobachtet wie die Jahrtausende zuvor konnte die Venus sich
am 8. Juni 2004 doch nicht an der Sonne vorbeistehlen. Auch vom
Geodätenstand auf dem Dach des Physikgebäudes der TU Berlin
aus wurde sie genau beobachtet, vermessen und fotografiert. Genau
68 Meter über Normalnull befindet sich der Geodätenstand.
"Unsere Messungen sollten historische Messungen zur Bestimmung
der Entfernung Erde-Sonne nachvollziehen", berichtet der Vermessungsingenieur
Andreas Fuls vom Institut für Geodäsie und Geoinformationstechnik.
Er ist Doktorand in Wissenschafts- und Technikgeschichte. "Bei
dieser Messmethode spielt die visuelle Auflösung eine entscheidende
Rolle. Nun können wir die Schwierigkeiten der Astronomen am
Ende des 18. Jahrhunderts viel besser verstehen. Damals war die
Qualität der Optik noch nicht so ausgereift und es gab natürlich
auch noch keine Funkuhren." Ganz allein konnte der Wissenschaftler
seine Messungen jedoch nicht vornehmen. Den ganzen Tag über
hatte er verständlicherweise Besuch von Interessierten aus
dem Institut, die auch gern mal einen Blick riskieren wollten. Unser
Foto zeigt den Transit um 11.19 MESZ.
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