Global ausgerichteter Partner für die TU Berlin
Siemens-Vorstand Heinrich von Pierer erhielt die TU-Ehrendoktorwürde
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Am 9. Juli trug sich der Siemens-Chef Heinrich von Pierer anlässlich der Verleihung der Ehrendoktorwürde
ins Goldene Buch der TU Berlin ein. Die Universität ehrte ihn für seine Verdienste
um die Weiterentwicklung der Elektrotechnik, der Informations- und Kommunikationstechnik |
Alte Freunde - so könnte man die engen Beziehungen zwischen
der TU Berlin und der Siemens
AG bezeichnen. Auf eine über 100-jährige Verbindung
können die Wissenschaftseinrichtung und das Wirtschaftsunternehmen
zurückblicken. Am 9. Juli wurde diese Beziehung auf besondere
Weise geehrt. Die TU Berlin verlieh dem Vorstandsvorsitzenden der
Siemens AG, Dr. Dr. h.c. mult. Heinrich von Pierer, für seine
außerordentlichen Verdienste um die Förderung der Weiterentwicklung
der Elektrotechnik, der Informations- und Kommunikationstechnik
die akademische Würde eines Doktor-Ingenieur Ehren halber (Dr.-Ing.
E.h.).
Im feierlichen Rahmen nahm von Pierer die Ehrung durch den TU-Präsidenten
Professor Kurt Kutzler entgegen. Als Festredner konnte Prof. Dr.
Dr. h.c. Hans-Werner Sinn vom ifo-Institut
für Wirtschaftsforschung München, gewonnen werden,
der seinem Vortrag den Titel "Weltmeister Deutschland"
gab. Die Laudatio hielt TU-Professor Adam Wolisz vom Institut
für Telekommunikationssysteme der Fakultät IV Elektrotechnik
und Informatik: ist es doch gerade diese Fakultät, zu der besonders
enge Kontakte der Siemens AG bestehen. 1882 hielt Professor Adolf
Slaby die ersten elektrotechnischen Vorlesungen aufgrund von Anregungen
durch Werner von Siemens. Die gegenseitige Nähe von TU Berlin
und der Siemens AG hat zahlreiche wichtige Auswirkungen gehabt und
auch die aktuellen wissenschaftlichen Kooperationen sind auf wichtige
Innovationsfelder gerichtet wie der Opto- und Mikroelektronik, der
Energietechnik, der Mess- und Automatisierungstechnik, der Kommunikationstechnik
oder der Softwaretechnik. Jedoch nicht nur diese Kooperationen zeigen,
wie fruchtbar für beide Seiten diese guten Beziehungen sind.
Auch andere Fachgebiete der TU Berlin arbeiten erfolgreich mit der
Siemens AG zusammen. Ein großes gemeinsames Projekt ist das
Center für
Wandel und Wissensmanagement (CWW Siemens), dessen Ziel es ist,
hochrangige, international erfahrene Manager an der universitären
Ausbildung zu beteiligen und somit den Austausch von Fach- und Methodenwissen,
die Praxisorientierung sowie die Innovationsbereitschaft und -fähigkeit
der Studierenden zu steigern und sie für Problemstellungen
und Anforderungen der Praxis zu sensibilisieren.
Siemens hat sich während der Amtszeit Heinrich von Pierers
grundsätzlich gewandelt. Aus einem klassischen Industrieunternehmen
der Elektrotechnik ist ein global ausgerichteter Elektronik-Konzern
geworden. Dem Juristen und Volkswirt Heinrich von Pierer wird in
Fachkreisen ein Weitblick für die Entwicklung neuer Techniken
und Technologien zugeschrieben.
Der 1941 geborene Heinrich von Pierer ist seit 1992 Vorsitzender
des Vorstands der Siemens AG. Für sein gesellschaftliches Engagement
erhielt er zahlreiche Auszeichnungen. Neben seinen Verpflichtungen
in der Wirtschaft setzt sich Heinrich von Pierer insbesondere für
die Verbesserung der Qualität des Bildungssystems ein. Er ist
unter anderem im Beirat der acatech, des Konvents für Technikwissenschaft
der Union der Deutschen Akademien der Wissenschaften.
Bettina Klotz
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