Chancen für Chemiker
Was die Unternehmen erwarten
Die Chemieindustrie ist der Innovationsmotor für die gesamte
Volkswirtschaft. So jedenfalls sehen es ihre führenden Vertreter.
Hoch qualifizierten, leistungsorientierten und international ausgerichteten
Chemikern böten sich daher nach wie vor sehr gute Berufsperspektiven.
BASF habe in den
vergangenen Jahren konsequent rund 100 Naturwissenschaftler jährlich
eingestellt. Schlüsselqualifikationen seien außer Fachkompetenz
Teamfähigkeit, Führungsqualitäten, Innovationsfähigkeit
und Auslandserfahrung. Vernetzt denkende Persönlichkeiten sucht
auch die Merck KGaA.
Sie benötigt sowohl Spezialisten als auch Generalisten, die
für ihre solide Ausbildung "keine 16 Semester benötigt"
haben. Die Bayer
AG will innovative Produkte auf den Feldern Gesundheit, Ernährung
und neue Materialien entwickeln. Diese Vorhaben werden auf absehbare
Zeit an deutschen Standorten lokalisiert sein. Für Bayer sei
allerdings der promovierte Chemiker als Laborleiter in der Forschung
unverzichtbar. Allerdings sieht der Geschäftsführer der
Bayer Innovation GmbH, Professor Fred Robert Heiker, auch für
einen Master oder einen Chemie-Bachelor in Kombination mit einem
Business Master durchaus Chancen. Die Berufsaussichten für
reine Bachelor-Absolventen könne er zurzeit nur schwer beurteilen.
Für exzellente Kandidaten immer eine Stelle frei
Die Wacker-Chemie
GmbH sucht Fachkompetenz aus Master- oder Diplomstudiengang,
erwartet jedoch auch Einsatzbereitschaft, Basiskenntnisse in Betriebswirtschaft
und Fremdsprachenkenntnisse. Exzellente Kandidaten lasse sich die
Firma allerdings nicht entgehen, egal ob eine Stelle frei sei oder
nicht, sagte Dr. Rudolf Staudigl aus der Geschäftsführung.
Schließlich würde die Grundlagenforschung verstärkt.
Die Firma Henkel
will den jungen Menschen positives Zukunftsdenken vermitteln. Sie
begrüßt die Einrichtung von Bachelor- und Master-Studiengängen.
Henkel bietet für beides bereits Einstellmöglichkeiten,
zum Beispiel in der Produktentwicklung und im technischen Außendienst.
Besonders hohe Anforderungen stellt nach wie vor die Schering
AG an junge Chemiker: erstklassige Abschlüsse, kurze Studiendauer,
Doktortitel, Auslandsaufenthalt, Post-Doc-Erfahrungen in einer renommierten
Forschungsgruppe. Procter
& Gamble suchen ihre Mitarbeiter auf dem gesamten europäischen
Arbeitsmarkt und sind den neuen Abschlüssen gegenüber
daher eher aufgeschlossen. Sie erwarten eine solide Grundausbildung,
die früh auf dem Markt verfügbar ist. Eine Überqualifikation
verbunden mit höherem Alter sei immer ein Nachteil.
tui
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