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Juni 2004
 
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Der historische Blick auf Frau und Mann

Gastprofessorin am Zentrum für Interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung: Brigitte Kerchner

 
  Brigitte Kerchner

Brisante Themen der Frauen- und Geschlechterforschung aufzugreifen und diese öffentlich wirksam zu diskutieren, darin sieht Prof. Dr. Brigitte Kerchner die Herausforderung ihrer Gastprofessur am Zentrum für Interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung an der TU Berlin (ZIFG). Zudem sei es für sie als Historikerin und Politikwissenschaftlerin, die sich interdisziplinär mit der Entstehung und der Veränderung unserer heutigen politischen Systeme befasst, spannend, zu fragen, wie sich ihre speziellen Forschungsinteressen und Lehrerfahrungen im Umfeld einer technischen Universität produktiv machen lassen.

Vier Schwerpunkte bestimmen Brigitte Kerchners Gastprofessur: die Genealogie der Geschlechterpolitik, Körpergeschichte und Körperpolitik, Theorie und Anwendung der Foucault'schen Diskursanalyse und die Einrichtung eines interdisziplinären Forschungsvorhabens zur Dynamik in den aktuellen und historischen Debatten über "Gene".

In ihrer Vorlesung zur Genealogie der Geschlechterpolitik geht Professorin Kerchner den Fragen nach, welche historischen Voraussetzungen die heutige Geschlechterordnung bestimmen und wie gesellschaftliche Positionen von Frauen und Männern nach historischen Umbruchsituationen immer wieder neu verhandelt werden. Innerhalb des Schwerpunktes "Körpergeschichte und Körperpolitik" thematisiert Brigitte Kerchner unter anderem die Kultur- und Rechtsgeschichte der sexuellen Gewalt, die gesellschaftliche Diskussion über demographischen Wandel, Geburtenrückgang, Altersstruktur und soziale Sicherheit in ihrer historischen Dimension. "Ich möchte die historischen Grundlagen aktueller Politik in diesen Bereichen erkunden", sagt sie, die Geschichte, Germanistik und Soziologie an der Universität Münster studierte.

Vor ihrer Gastprofessur arbeitete sie als Assistentin und Privatdozentin am Otto-Suhr-Institut der FU Berlin. Dort habilitierte sie sich 2002 zum Thema "Grenzen der Intimität. Staatliche und gesellschaftliche Regulierung von Sittlichkeit und Moral in Preußen, 1777-1871".

Sybille Nitsche

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