Der historische Blick auf Frau und Mann
Gastprofessorin am Zentrum für Interdisziplinäre Frauen-
und Geschlechterforschung: Brigitte Kerchner
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Brigitte Kerchner |
Brisante Themen der Frauen- und Geschlechterforschung aufzugreifen
und diese öffentlich wirksam zu diskutieren, darin sieht Prof.
Dr. Brigitte Kerchner die Herausforderung ihrer Gastprofessur am
Zentrum
für Interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung
an der TU Berlin (ZIFG). Zudem sei es für sie als Historikerin
und Politikwissenschaftlerin, die sich interdisziplinär mit
der Entstehung und der Veränderung unserer heutigen politischen
Systeme befasst, spannend, zu fragen, wie sich ihre speziellen Forschungsinteressen
und Lehrerfahrungen im Umfeld einer technischen Universität
produktiv machen lassen.
Vier Schwerpunkte bestimmen Brigitte Kerchners Gastprofessur: die
Genealogie der Geschlechterpolitik, Körpergeschichte und Körperpolitik,
Theorie und Anwendung der Foucault'schen Diskursanalyse und die
Einrichtung eines interdisziplinären Forschungsvorhabens zur
Dynamik in den aktuellen und historischen Debatten über "Gene".
In ihrer Vorlesung zur Genealogie der Geschlechterpolitik geht
Professorin Kerchner den Fragen nach, welche historischen Voraussetzungen
die heutige Geschlechterordnung bestimmen und wie gesellschaftliche
Positionen von Frauen und Männern nach historischen Umbruchsituationen
immer wieder neu verhandelt werden. Innerhalb des Schwerpunktes
"Körpergeschichte und Körperpolitik" thematisiert
Brigitte Kerchner unter anderem die Kultur- und Rechtsgeschichte
der sexuellen Gewalt, die gesellschaftliche Diskussion über
demographischen Wandel, Geburtenrückgang, Altersstruktur und
soziale Sicherheit in ihrer historischen Dimension. "Ich möchte
die historischen Grundlagen aktueller Politik in diesen Bereichen
erkunden", sagt sie, die Geschichte, Germanistik und Soziologie
an der Universität Münster studierte.
Vor ihrer Gastprofessur arbeitete sie als Assistentin und Privatdozentin
am Otto-Suhr-Institut
der FU Berlin. Dort habilitierte sie sich 2002 zum Thema "Grenzen
der Intimität. Staatliche und gesellschaftliche Regulierung
von Sittlichkeit und Moral in Preußen, 1777-1871".
Sybille Nitsche
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