Autoreifen in Ghana, Geschichte in Kuba
Gleich mehrere Preise für kreative Diplomarbeiten
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Ein schwunghafter Handel mit
Autoreifen gehört im ghanaischen Kumasi zum Marktgeschehen |
Mexiko, Ghana und Kuba standen im Mittelpunkt von drei Diplomarbeiten
des TU-Studiengangs Architektur aus dem Jahr 2003, die kürzlich
mit dem MLP-Innovationspreis ausgezeichnet wurden. Mit einem für
Architekten eher ungewöhnlichen Gegenstand - mit Autoreifen
- befasste sich Andrea Börner in ihrer Arbeit "Tyre territories".
Es geht um die Organisation des städtischen Raums beziehungsweise
um die informelle Organisation von Handel und Raum von Kumasi in
Ghana.
Dabei verfolgt Andrea Börner das Handels- und Wirtschaftsgut
"Autoreifen" in all seinen Nutzungsstadien. Sie stellt
die einzelnen Aktions- und Bewegungsmuster der Menschen, die ihren
Nutzen aus Autoreifen ziehen, dar und setzt sie in Bezug zum städtischen
Raum. Für ihre Arbeit erhielt Andrea Börner den ersten
Preis und ein Preisgeld in Höhe von 400 Euro.
"Innovationen in der Architektur" lautete das Thema des
Wettbewerbs, der von dem Finanzdienstleister MLP/Geschäftsstelle
Berlin XXIII in Zusammenarbeit mit dem Verein
der Freunde und Förderer des Studiengangs Architektur an
der TU Berlin e.V. (VFFA) ausgelobt wurde und zum zweiten Mal für
Diplomarbeiten des Studiengangs Architektur stattfand. Insgesamt
wurden 20 Diplomarbeiten eingereicht.
Ebenfalls mit einem ersten Preis wurden Axel Huhn und Berit Bachmann
für ihre Arbeit "Interventionen in Stadtrandsiedlungen
am Beispiel Oaxaca, Mexiko" ausgezeichnet. Sie beschäftigten
sich mit Stadtentwicklungsprozessen der mexikanischen Stadt Oaxaca.
Liliana Gomez hat sich mit der Geschichte Havannas auseinander gesetzt.
Für ihre Arbeit "Havanna - Geschichte verbauen" erhielt
sie den dritten Preis und ein Preisgeld in Höhe von 200 Euro.
Das kubanische Havanna ist aufgrund seiner besonderen Situation
der Isolation und Bedrohung durch massiven dominanten Veränderungsdruck
gefährdet. Liliana Gomez stellt dar, was Geschichte für
den spezifischen Ort bedeutet und wie sie sich manifestiert hat.
Sie propagiert eine sensible Umgehensweise mit der Stadt und ihren
Qualitäten und schlägt Strategien für die Erstellung
von Raum- und Platzhaltern vor, die das zerstörerische Eindringen
von pseudohistorischer Baumasse verhindern sollen.
Bettina Klotz
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