11/04
November 2004
 
TU intern
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TU intern fragt Menschen aus der Uni, was sie empfehlen können. Jana Klink studiert Kunstgeschichte und Germanistik.

Die Kritiker der Feuilletons waren entweder hingerissen oder gepeinigt von André Kubiczeks' mit vielen Etiketten versehenem Romandebüt "Junge Talente". Doch einig waren sich die meisten darin, dass die DDR in der Literatur selten so skurril, so besoffen, so unideologisch und doch so authentisch daherkam. Aber der Reihe nach: Der in der ostdeutschen Provinz geborene Ästhet Less zieht in den späten Achtzigerjahren aus Langeweile und der Liebe wegen in die große Stadt Ost-Berlin. Hier kultiviert - ja stilisiert - Less seine eigene, ganz private Jugendbewegung zwischen pogenden Punks, hochnäsigen Anarchisten, randalierenden Faschos, NVA-Trainingshosen tragenden Dichtern, Tee trinkenden Oppositionellen und den dazugehörigen Batik-Schnepfen. Auf der Suche nach seinem weiblichen Pendant trifft er Delia, eine provinzielle, kindliche EOS-Schülerin, Radost, seine extrovertierte Cousine aus Berlin, die verträumte Irene, die den bemerkenswerten Satz sagt: "Wenn die allgemeine Vergeblichkeit groß ist, hält sich die persönliche Verzweiflung in Grenzen", und schließlich Dani, Bassistin einer Punkband und Schneiderin bei der VEB "Modische Herrenanzüge Berlin", an die er seine Unschuld verliert. Doch für ein elend-kitschiges Happy End in persönlicher wie historischer Hinsicht ist die Zeit noch nicht reif ...

André Kubiczek: Junge Talente. Roman, Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg 2002, ISBN 387134446X

 

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