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November 2004
 
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Marienkäfer in der Mathematik

TU-Präsident wirbt in Schulen für die Naturwissenschaften und Technik

Nach seinem Vortrag nahm sich der TU-Präsident noch Zeit für zwanglose Gespräche mit den Schülerinnen und Schülern

"Diese Leidenschaft für sein Fach, das war beeindruckend. So wünsche ich mir meine zukünftigen Professoren." Olga Wäschers nicht minder leidenschaftliches Kompliment - sie ist Abiturientin des Arndt-Gymnasiums - gilt dem TU-Mathematiker Andreas Unterreiter. Er hatte am 3. November in der voll besetzten Aula der Schule vor etwa 150 Schülerinnen und Schülern sowie ihren Lehrerinnen und Lehrern darüber gesprochen, wie mittels Mathematik Marienkäfer zu Biowaffen werden.

Die Veranstaltung im Dahlemer Gymnasium war der Auftakt einer Bildungsreise, die den Präsidenten der TU Berlin, Prof. Dr. Kurt Kutzler, in den kommenden Monaten noch durch elf Schulen in elf Berliner Bezirken führen wird. Kutzler will damit auf ein Phänomen reagieren, das die Universitäten spätestens 2008 schmerzlich zu spüren bekommen werden: den Geburtenknick. "Wir müssen mehr tun, um die besten Abiturientinnen und Abiturienten für ein Studium an unserer Universität zu gewinnen", so Kutzler.

Dafür macht er sich persönlich auf in Berlins Schulen, um dort für ein naturwissenschaftliches oder technisches Studium zu werben. "Technik ist nur an wenigen deutschen Schulen Lehrfach. Auch die praktischen und wissenschaftlichen Möglichkeiten von Mathematik, Biologie, Chemie und Physik bleiben vielen Abiturientinnen und Abiturienten unklar. Technik- und naturwissenschaftliche Studiengänge werden daher seltener gewählt, als es für den Wissenschafts- und Technologiestandort Deutschland nötig und wünschenswert wäre." Um Lust auf ein solches Studium zu wecken, werden TU-Wissenschaftler unterschiedlicher Disziplinen den Präsidenten auf seiner Bildungsreise begleiten. Gemeinsam mit der Abteilung Studierendenservice werden sie das Profil der TU vorstellen.

Im Arndt-Gymnasium stand vorerst die Mathematik im Mittelpunkt. Neben Prof. Kutzler, selbst Mathematiker, und Prof. Unterreiter brachte auch Prof. Ulrich Kortenkamp den Schülerinnen und Schülern der 11., 12. und 13. Klassen die faszinierende Welt und den praktischen Nutzen von Gleichungen und Logarithmen nahe. So hat sich DaimlerChrysler bei TU-Mathematikern Rat geholt, um dem desolaten TollCollect-System auf die Sprünge zu helfen. Kortenkamp erzählte auf launige Weise, wie er für ein Stadtplanungsbüro mithilfe der Mathematik den Alexanderplatz pflasterte, und Prof. Unterreiter sprach mit viel Humor darüber, was Schädlingsbekämpfung auf Obstplantagen mit Mathematik zu tun hat. Solchen praktischen Problemen und Alltagsfragen rückt Unterreiter mit der Mathematik gern zu Leibe. So berechnet er mit ihr, wie schnell man durch den Regen laufen muss, um möglichst wenig nass zu werden.

Die nächste Station der Reise wird im Dezember das Schiller-Gymnasium in Charlottenburg-Wilmersdorf sein.

Sybille Nitsche

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