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November 2004
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Kein Wiener Schmarren

TU-Alumnus berichtet über sein Master-Studium in Österreich

 
  Ulrich Sommer

"Rosige Berufsaussichten", das hört man mittlerweile eher selten. So schätzt jedoch Ulrich Sommer seine Chancen ein, wenn er nächstes Jahr dem Arbeitsmarkt wieder zur Verfügung steht. Zwar befindet er sich momentan in der Elternzeit für seinen zweijährigen Sohn, was normalerweise nicht unbedingt zur Verbesserung der Berufsaussichten beiträgt. Zeitgleich absolviert er jedoch ein berufsbegleitendes, neunmonatiges MBA-Studium in Wien, von dem er sehr begeistert ist: "Engineering Management Executive Education Program".

Begonnen hat der 38-jährige Ulrich Sommer seinen beruflichen Werdegang in Berlin, wo er nach dem Abitur eine Lehre als Kfz-Schlosser bei Mercedes absolvierte und im LKW-Bereich arbeitete. Räumlich entfernte er sich von der Mercedes-Niederlassung am Salzufer nur einen kleinen Schritt, als er hier 1990 sein Maschinenbaustudium aufnahm, das er nach einigen Unterbrechungen 2001 abschloss. 1999 führten ihn private Gründe nach Wien, sodass er die letzten, fürs Studium notwendigen Scheine an der Uni in Wien ablegte und sich an der TU Berlin anrechnen ließ. Nach dem Diplom arbeitete Ulrich Sommer für zwei Jahre als Konstrukteur und Projektleiter in der Automatisierungstechnik, bevor er 2003 in die Elternzeit ging. Welche Entscheidung ihn zu dem Masterstudiengang brachte? Hier zitiert Ulrich Sommer ein Sprichwort, das in diesem Zusammenhang tatsächlich passend erscheint: Der Techniker ist das Kamel, auf dem der Kaufmann zum Erfolg reitet.

"Ein tieferer Einblick in alle wichtigen Themenbereiche des Managements ist für leitende Positionen unabdingbar und bietet neben dem Einblick in eine solche Tätigkeit auch Inspirationen an, Unternehmensbereiche für die Herausforderungen sich immer schneller verändernder Märkte fit zu machen und zu halten", beurteilt Ulrich Sommer die Karrierechancen.

Der Studiengang wird in englischer Sprache unterrichtet und schließt nach neun Monaten mit dem Master of Science von der TU Wien und der Oakland University ab. Zehn Module finden an verlängerten Wochenenden in Wien statt. Zwei Wochen studiert man an der Oakland University. Wer keinen Sponsor für sich begeistern kann, zahlt 22000 Euro für das Studium. Dass die Berufsaussichten sich wesentlich verbessern, kann Ulrich Sommer jetzt schon beweisen. Für seinen beruflichen Wiedereinstieg im nächsten Jahr hat er nach nur drei Bewerbungen eine Stelle als technischer Leiter in Aussicht. Gern würde er jedoch auch seine neu erworbenen Kenntnisse im kaufmännischen Bereich stärker einbringen. Nicht zuletzt wegen besserer Verdienstchancen.

Nach Berlin zieht ihn jedoch nicht viel zurück. "Mir liegt der österreichische Menschenschlag mehr, hier ist man freundlicher und die Menschen verbreiten mehr Lebensfreude als in Berlin."

Bettina Klotz

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