Weiche Landung in Tokio
Per Stipendium in die japanische Wissenschaft
"Japan will mit diesem Programm ausländische Promovenden
für einen längerfristigen Aufenthalt im Lande werben und
dadurch japanische Universitäten international vernetzen",
erzählt Sandro Leuchter über seine sommerliche Erfahrung
im Land des Lächelns. Der Informatiker und sein Kollege Andreas
M. Schöpp, Mathematiker, hielten sich dort für mehrwöchige
Forschungen auf, gefördert durch ein Stipendium der Japan
Society for the Promotion of Science (JSPS).
In der obligatorischen Begrüßungswoche an der SOKENDAI,
der "Graduate University for Advanced Studies" lernen
die Teilnehmer sich gegenseitig, die Kultur, die Sprache und die
japanische Wissenschaftsorganisation kennen.
Danach zerstreuen sich die jungen Wissenschaftler in alle japanischen
Winde, forschen in der jeweils ausgesuchten Forschungseinrichtung.
Die beiden TUler blieben in der Hauptstadt: Andreas M. Schöpp
war an der Tokyo
Metropolitan University. Er beschäftigte sich mit Arithmetik
in Zahlkörpern, nahm an den Seminaren seines Gastprofessors
teil und trug selbst über seine Forschung vor. Sandro Leuchter
hatte die zentral gelegene University
of Tokyo gewählt. Er arbeitete an der Computermodellierung
von Wahrnehmung und Regelentscheidungen im Bedienerverhalten an
einer verfahrenstechnischen Anlage, besuchte andere Forschungsinstitute
in Tokio und Umgebung und berichtete über sein Dissertationsthema.
Eingebettet in ein Arbeitsumfeld mit hilfreichen Kollegen hätten
sie den japanischen Alltag erleben, Tokio und Umgebung besichtigen
und nicht zuletzt konzentriert arbeiten können, berichteten
die beiden Berliner Doktoranden. Das Stipendium sei bei den hohen
japanischen Lebenshaltungskosten zwar nicht üppig, doch: "Wir
fanden die Verbindung von weicher Landung in Japan und selbstständigem
Forschungsaufenthalt äußerst gelungen und können
diese Erfahrung nur empfehlen. Das Programm steht allen Fachgebieten
offen."
tui
Wo kann man sich bewerben?
Die Japan Society for the Promotion of Science (JSPS) ist
die größte Forschungsförderungsinstitution
in Japan. Sie führt zusammen mit der Graduate University
for Advanced Studies (SOKENDAI) ein zweimonatiges fachübergreifendes
Sommer-Programm für Doktoranden und Post-Doktoranden
aus Nordamerika und Europa durch. Bewerbung beim Deutschen
Akademischen Austauschdienst mit einem überschaubaren
Projekt. Keine Altersgrenzen, Englisch ist erforderlich. In
diesem Jahr wurden 108 Stipendien bewilligt, davon 13 für
deutsche Bewerber bei 27 Bewerbungen.
www.jsps.go.jp/english/e-summer/
www.daad.de/ausland/de/3.4.2.html
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