Umfrage
Das gute Buch ist unverzichtbar
Was Studierende im elektronischen Zeitalter lesen
Die PISA-Studie brachte es vor drei Jahren an den Tag: Die Jugend
liest nicht mehr und vor allem nicht gut. Hat Lesen als Kulturtechnik
bald ausgedient? Welchen Anteil haben elektronische, akustische
und visuelle Medien heute an der Informationsvermittlung? Wie informieren
sich die Studierenden von heute? In und vor der neuen Volkswagen-Universitätsbibliothek
fragte TU intern Studierende nach ihren Lesegewohnheiten.
Tayseir
Fakhoury
hat Energie- und Verfahrenstechnik studiert und promoviert über
Schweiß- und Fügetechnik
Ich habe im Moment kein Zeitungsabonnement. Meine Informationen
besorge ich mir überwiegend im Internet. Zum Freizeitlesen
habe ich im Moment leider kaum Zeit. Deswegen lese ich eigentlich
fast nur wissenschaftliche Literatur, da ich gerade an meiner Dissertation
schreibe, und zwar über das Tiefspaltschweißen.
Judith
Plodeck
studiert Kunstgeschichte und Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaften
im 11. Semester
Ich lese eigentlich fast nur Bücher für die
Uni, weil ich zu anderen gar nicht mehr komme. Fachliches recherchiere
ich viel über das Internet. Mein zweites Hauptfach "Allgemeine
und Vergleichende Literaturwissenschaften" - ich bin doppelimmatrikuliert
- bedingt natürlich, dass ich auch viel belletristische Literatur
lesen kann beziehungsweise muss, schon aus fachlicher Notwendigkeit
und aus fachlichem Interesse. Damit kann ich Spaß und Arbeit
durchaus oft verbinden.
Daniel
Staak
studiert Energie- und Verfahrenstechnik im 13. Semester
Ich lese viele Nachrichten im Internet, zum Beispiel
bei "Spiegel-online" oder "Stern-online". In
der Kaffeepause lese ich aber auch weiterhin Tageszeitungen. Dabei
kaufe ich mir die Zeitungen nach Bedarf, weil ich nicht von den
Abos abhängig sein will. Ich habe höchstens mal ein Probe-Abo.
Ansonsten lese ich viele Sachbücher, nicht nur studienbezogene,
denn Studienbezogenes muss ich schon genug lesen. Ein wichtiges
Informationsmedium ist für mich außerdem noch der Fernseher.
Denn wenn ich nach acht Stunden erschlagen nach Hause komme, brauche
ich eine etwas entspanntere Informationsvermittlung - und am Wochenende
lese ich auch mal unterhaltende Bücher.
Jong-Suck
Na
studiert Geschichte im 12. Semester
Meistens lese ich Fachliteratur. Über Aktuelles
informiere ich mich im Internet. Tageszeitungen lese ich relativ
selten. Ich hatte früher mal eine abonniert. In den geschichtlichen
Fachzeitschriften kann ich mich hier an der Unibibliothek gut auf
dem Laufenden halten, was die aktuellen Diskussionen auf Tagungen
betrifft und den Stand der verschiedenen Forschungsrichtungen allgemein.
Im Internet gibt es für mein Fach sehr aktuelle und gut gepflegte
Internetseiten, in denen man sich informieren kann.
Eva
Meyer
studiert Kunstgeschichte und Geschichte im 5. Semester
Ich abonniere ab und zu Tageszeitungen. Dafür
nutze ich die Studentenrabatte, die manche Zeitungen geben. Ich
lese auch viele Meldungen über das Internet und ich lese eigentlich
ganz normale, richtige Bücher; auch vieles, was nicht zum Studium
gehört. An Fachliteratur muss ich natürlich vieles lesen,
was die Dozenten empfehlen.
Marcus
Müller
studiert Wirtschaftsingenieurwesen im 5. Semester
In erster Linie informiere ich mich über Tagesaktualitäten
durch Radio und Fernsehen. Morgens geht es los mit dem "Morgenmagazin".
Später lese ich dann im Internet auch Online-Zeitungen. Fachbezogen
kommt man allerdings meiner Meinung nach am guten Buch nicht vorbei.
Die Suche im Internet ist recht kompliziert und man muss dann ziemlich
viel Mist aussortieren. Ansonsten komme ich nicht viel zum Lesen.
Antonie
Bernhard
studiert Biotechnologie im 3. Semester
Ich habe die "Zeit"
abonniert. Aber oft schaffe ich es nicht, die ausführlich zu
lesen, obwohl es nur eine Wochenzeitung ist. Ansonsten lese ich
ziemlich viele Bücher, die vom Thema her komplett anders sind
als die Unithemen, zum Beispiel Krimis und auch Unterhaltungsromane,
wo man sich nicht allzu sehr anstrengen muss. Über Tagesaktuelles
informiere ich mich im Internet und über Radio, weil ich keinen
Fernseher habe. Damit habe ich mehr Zeit zum Lesen und auch zum
Studieren.
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