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April 2005
 
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Studierende entwickelten neues System für die Zentralen Orte des Bundeslandes

Ein Bild, wie man es in letzter Zeit häufig in den neuen Bundesländern sieht: Abriss einer "Platte" in Cottbus
Foto: privat

Wohnsiedlungen stehen leer, Einrichtungen werden kaum genutzt. Das Land Brandenburg schrumpft. Um fast 200000 Menschen soll es im Jahr 2020 ärmer sein. Bislang wird das Land nach einem ausgeklügelten System "Zentraler Orte" verwaltet, die in städtischen und dünn besiedelten ländlichen Gebieten gleiche Lebensbedingungen schaffen sollen. Doch mit dem demografischen Wandel und den spärlicher fließenden öffentlichen Mitteln funktioniert das System nicht mehr.

Bis zum Jahr 2007 will sich das Land Brandenburg nun mit einem überarbeiteten Landesentwicklungsplan neu ordnen. Ideen dafür erhielt es jetzt von Studierenden der Stadt- und Regionalplanung der TU Berlin.

Die studentischen Planerinnen und Planer der TU Berlin schlagen ein klares, dreistufiges System vor. Statt der bisher sieben Hierarchiestufen soll es nur noch drei geben: Ober-, Mittel- und Nahbereichszentren. Neben den bisherigen vier Oberzentren Brandenburg an der Havel, Cottbus, Frankfurt (Oder) und Potsdam soll nun auch der strukturschwache Norden Brandenburgs mit Eberswalde und Neuruppin zwei Oberzentren erhalten, um Kultur, höhere Gesundheitsversorgung, höhere Bildung und Behörden zu organisieren. Mittelzentren als regional bedeutende Wirtschaftsstandorte mit Ärzten, Krankenhäusern sowie Betreuungseinrichtungen in Bildung und Sport sollte es dagegen nur noch 19 geben statt 33.

Ihre Empfehlungen für ein neues System stellten die Studierenden den maßgeblichen Fachleuten und Experten in einem Workshop an der TU Berlin vor: Die 23 Vertreter der Gemeinsamen Landesplanung, der Regionalen Planungsgemeinschaften, der Landtagsfraktionen sowie aus Landkreisen und Städten nahmen die Ideen der Studierenden sehr positiv auf und gewannen viele Impulse für die notwendige Neufassung des Zentrale-Orte-Systems. Im Vorfeld hatten sich die Studierenden unter Leitung von Professor Stefan Krappweis und dem Regionalplaner Roland Schröder vom Fachgebiet Örtliche und Regionale Gesamtplanung mit den Ursachen und Folgen des starken Bevölkerungsrückganges in Brandenburg beschäftigt. Aufgabenfelder und Inhalte der Landesplanung wurden analysiert, Planwerke anderer Bundesländer untersucht, Exkursionen durchgeführt sowie mit Experten der Regionalen Planungsgemeinschaften und der Stadtplanungsämter diskutiert. Im Sommersemester wird das Projekt in enger Zusammenarbeit mit der Gemeinsamen Landesplanungsabteilung und den Regionalen Planungsgemeinschaften fortgesetzt.

Patricia Pätzold

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