Spaziergänge im Garten über den Wipfeln
Studentische Visionen für den Berliner Tiergarten
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So stellen sich Studierende
den Tiergarten der Zukunft vor: Spaziergang zwischen den Baumkronen
(Computeranimation)
Foto: privat |
Aus fünfzehn Metern Höhe kann man es erkennen: ein riesiges
Eichenblatt aus Kompost. Die Blattadern sind Wege, um den ältesten
Kompost nach hinten zu karren, den jüngsten an andere Stellen.
Schweift der Blick in Augenhöhe, trifft er auf Brandenburger
Tor, "Schwangere Auster" und Potsdamer Platz. So stellen
sich Studierende einen luftigen Spazierweg zwischen den Baumwipfeln
des Berliner Tiergartens vor: den "Tree-Top-Walk" - Architektur,
Kunst und die Ästhetik des Bodens.
Den ersten "Tree-Top-Walk" hatte Gerd Wessolek, Professor
für Standortkunde und Bodenschutz im Institut
für Ökologie, in Westaustralien entdeckt. Das brachte
ihn auf die Idee für das Hauptstudienprojekt, bei dem die Landschaftskunde-Studierenden
einen Kunst-und Boden-Park mit stählernem Hochweg im Tiergarten
konzipieren sollten. Unterstützt wurde er dabei von Dr. Heinrich
Jennes, Architekt und Autor in Berlin.
Mit der Industrialisierung habe sich der Mensch zunehmend von der
Natur und damit vom Boden entfremdet. Kunst und Ästhetik scheinen
Wessolek ein geeignetes Mittel, um den Menschen neben dem ökologischen
Nutzwert des Bodens auch seine Schönheit wieder näher
zu bringen. Entstanden sind äußerst interessante Ideen
für einen neuen Blick auf den Tiergarten: Unter anderem will
eine "Grünbrücke" die unnatürliche und
für Flora und Fauna unüberwindliche Trennung durch die
Prachtstraße "17. Juni" aufheben. Ein anderer "Walk"
lädt auf mehreren mit Sand, Kies und verschiedenen Bodenarten
gestalteten Plattformen zum Verweilen in den Baumkronen ein. Eine
Vision, die bald Wirklichkeit wird?
pp
www.tu-berlin.de/~oekosys/
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