Ware, Waffe, Menschenrecht?
Vom weltweiten Umgang mit Wasser - Tagung zur nachhaltigen Wasserwirtschaft
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Arbeiter in China atmen beim
manuellen Recycling von Computerchips giftige Dämpfe ein,
um winzige Mengen Gold zu gewinnen. Die schwer belasteten Schlämme
werden ungeklärt in den Fluss ausgewaschen. Das Grundwasser
ist als Trinkwasser unbrauchbar
Foto: Basel Action Network |
Zwei Milliarden Menschen haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser.
Die wachsende Weltbevölkerung und die Notwendigkeit, landwirtschaftliche
Flächen immer mehr zu bewässern, erfordern größere
Anstrengungen, das Wasser sauber zu halten, effektiver zu nutzen
und zu verteilen. An der TU Berlin beschäftigen sich viele
Forschungsprojekte aus unterschiedlichen Fachgebieten mit der Ressource
Wasser.
Mehr als 260 Flüsse weltweit werden jeweils von verschiedenen
Staaten genutzt. Diese Grenzüberschreitung hat schon oft in
der Geschichte zu kriegerischen Auseinandersetzungen um das lebenswichtige
Nass geführt. Viele Staaten wie Ägypten, der Sudan, Syrien,
der Irak, aber auch Holland, sind auf Wasser angewiesen, das außerhalb
ihres Staates, am Oberlauf eines Flusses, entnommen werden muss.
Mehrere Forschungsprojekte am Fachgebiet
für Vergleichende Landschaftsökonomie beschäftigen
sich mit grenzüberschreitendem Gewässermanagement zur
Entwicklung von Kooperation und Vermeidung von Konflikten.
90 Millionen Kubikmeter Wasser pro Jahr verbraucht die Herstellung
von Mikroelektronik für PCs und Laptops, Tendenz steigend.
Taiwan, einer der wichtigsten Hersteller von Mikrochips, musste
die Wasserversorgung von Reisfeldern einschränken, um die Produktion
sicherzustellen. Ganze Dörfer in China beschäftigen sich
mit dem manuellen Recycling von Elektronikschrott. Bauelemente werden
über offener Flamme entlötet, PVC-Kabel verbrannt, um
das Kupfer zurückzugewinnen, und goldhaltige Mikrochips mit
Salpeter- und Salzsäure aufgelöst. Dieses so genannte
"Königswasser" und die schwermetallhaltigen Schlammrückstände
bleiben am Flussufer, das Grundwasser kann nicht mehr als Trinkwasser
genutzt werden. Am Forschungsschwerpunkt
Technologien der Mikroperipherik der TU Berlin wird unter anderem
diesen Problemen nachgegangen. Die Zentraleinrichtung
Kooperation der TU Berlin will den Dialog zwischen Wissenschaft
und Gesellschaft in Gang setzen. Unter anderem gab es auf ihrer
gut besuchten und viel beachteten Tagung "Wasser - Ware, Waffe,
Menschenrecht" im Februar Gelegenheit zu Diskussion und Vernetzung.
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