7-9/05
Juli 2005
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Auf Adlers Schwinge durch Adlershof

Architektur-Studierende entwarfen ein Orientierungs- und Leitsystem für den Berliner Forschungsstandort

Erster Preis: 483 Laternen geleiten Besucherinnen und Besucher schnell und zielsicher durch Adlershof
Foto: TU Berlin

Längst ist der Wissenschafts-, Wirtschafts- und Medienstandort Berlin-Adlershof in aller Munde. Sich aber auf dem 4,2 Quadratkilometer großen Gelände im Südosten Berlins zu orientieren fällt Ansässigen wie Fremden schwer. Sie alle stehen immer wieder vor den Fragen: Wo befindet sich was, und wie kommt man dorthin?

Was Adlershof fehlt, ist ein einheitliches Erscheinungsbild und ein klar strukturiertes Orientierungssystem. Um dies zu ändern, lobten im vergangenen Jahr die Adlershof Projekt GmbH und die ideea Messe- und Dekorationsbau GmbH unter den Architektur-Studierenden an der TU Berlin einen Ideenwettbewerb aus unter dem Motto "Die Schwinge des Adlers". Dezent knüpft der Name eine Beziehung zur Geschichte des Ortes: In Johannisthal war der erste motorisierte Flugplatz Deutschlands.

Das Entwerfen von signifikanten baulichen Zeichen für die unterschiedlichen Quartiere, um Identität zu stiften, die Entwicklung eines leicht erkennbaren Leit- und Orientierungssystems sowie das Formulieren von Namen für einzelne Teilgebiete, die die Schwerpunkte der Quartiere verdeutlichen, waren die Ziele des Wettbewerbs.

Flankiert wurde der Ideenwettbewerb von einem Seminar, in dessen Mittelpunkt die Arbeit am Entwurf und die Umsetzung des Entwurfs in Form eines interaktiven Modells in 3-D-Technik standen, das am Computerbildschirm durchlaufen oder durchfahren werden kann. Um der komplexen Aufgabenstellung gerecht werden zu können, arbeiteten seitens der TU Berlin das Fachgebiet Entwerfen, Stadtteilplanung und Stadterneuerung von Prof. Dr. Klaus Zillich und das Institut für Technische Architekturdarstellung von Prof. Dr. Mathias Hirche zusammen. Frank Schröder, wissenschaftlicher Mitarbeiter am TU-Institut für Technische Architekturdarstellung, und Christian Ertel von ideea Messe- und Dekorationsbau begleiteten die Studierenden fachlich. Insgesamt wurden zwölf Entwürfe eingereicht.

Der erste Preis der Jury ging an Clara Ilorente und Anders Eriksson. Ihr Entwurf sieht vor, im Kerngebiet von Adlershof 483 nach oben und unten strahlende, eigens entwickelte Laternen so zu installieren, dass sie aus der Adlerperspektive das @-Zeichen bilden. Dies wurde als Logovorschlag für den Wissenschaftsstandort Adlershof unterbreitet. Zudem werden die Scheinwerfer mit Orientierungstafeln versehen, die Auskunft darüber geben, wo man sich gerade befindet. Und noch eine dritte, ganz praktische Aufgabe dachten die beiden den Laternen zu - sie projizieren Werbung auf den Boden der Straßen und Plätze und finanzieren so ihre eigenen Betriebskosten.

Den zweiten Preis erhielt Anna Saeger für ihre Idee, mit großflächigen Informationstafeln ein Orientierungs- und Leitsystem zu schaffen. Diese Tafeln sollen sowohl Fixpunkte sein, als auch die Geschichte des Standortes Adlershof erzählen. Um dies umzusetzen, knüpfte sie an die nach Wissenschaftlern benannten Straßen an und versah Straßenschilder mit Texten und Fotos zu den Persönlichkeiten. "Adlershof ein Gesicht geben" überschrieb Anna Saeger ihren Entwurf.

Tobias Ziehl und Stefan Dierks erhielten den dritten Preis. Sie entwarfen eine stilisierte Adlerschwinge mit vier übereinander angeordneten Federn, die als Wegweiser zu den Quartieren Wirtschaft, Wissenschaft, Campus und Medien fungieren. Jede dieser Federn besteht aus einem speziellen Material: Stahlrohr und Plane stehen für die Wissenschaft, Rasen für den Campus, Holz für die Medien und Blech für die Wirtschaft.

Wenn im Herbst dieses Jahres die Anbindung von Adlershof an die Autobahnanschlussstelle A113n erfolgt, soll ein Leit- und Orientierungssystem teilweise umgesetzt sein. Die ausgezeichneten Entwürfe sollen Ideen hierfür liefern.

Sybille Nitsche

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