7-9/05
Juli 2005
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Noch sind viele Fragen offen

Personalrat protestiert gegen mögliche Ausgliederung der Bauabteilungen aus den Unis

Auf einer Personalversammlung Anfang Juni informierte der Personalrat die TU-Beschäftigten über die Senatspläne im Zusammenhang mit dem Projekt "Facility Management der Berliner Hochschulen" und äußerte Befürchtungen, dass die Pläne den Interessen der Universitäten sowie von deren Beschäftigten zuwiderlaufen könnten.

Nach Auffassung des Personalrats strebt der Berliner Senat auf der Suche nach Einsparpotenzialen eine Zentralisierung der Bauabteilungen der drei großen Universitäten durch die Gründung einer GmbH an. Der Senat würde sich damit den Zugriff auf Verkaufserlöse und den Einfluss auf die Nutzung der Immobilien sichern.

Die Kanzlerin und die Kanzler versuchen derzeit, mit der Erstellung eines eigenen Konzeptes im Rahmen des Projektes "Facility Management der Berliner Hochschulen" die Privatisierung zu verhindern, und die Bauabteilungen zu erhalten.

Was würde eine Ausgliederung der Bauabteilung für die TU Berlin bedeuten? Das Gesamtbudget beträgt derzeit etwa 54 Millionen Euro, davon 18 Millionen für Anmietungen, rund acht Millionen für die Bauunterhaltung. Die Eigenständigkeit bei Bauvorhaben und bei der Bauunterhaltung ginge verloren. Ebenso wären keine ortskundigen Ansprechpartnerinnen und -partner mehr vor Ort. Im schlimmsten Fall könnte sich sogar die Betriebssicherheit in Laboren und Werkstätten verschlechtern. Auch bei Havarien wären keine Fachleute vor Ort. Für die Beschäftigten der Bauabteilungen sind außerdem wichtige Fragen ungeklärt: Bleiben alle Arbeitsplätze erhalten? Werden Arbeitsvertragsbedingungen, Einsatzorte oder Aufgaben verändert?

Der Personalrat der TU Berlin spricht sich explizit gegen die Privatisierung der Bauabteilung aus und ist entschlossen, alle verfügbaren juristischen und sonstigen Mittel zu nutzen, um eine Ausgliederung zu verhindern. Der Personalrat ist dagegen offen für ein Verfahren, in dem die Hochschulen gemeinsam Optimierungsvorschläge und Möglichkeiten zur Zusammenarbeit erarbeiten.

Gerd Stumpf,
stellvertretender Personalratsvorsitzender

Aus dem Kuratorium

In einer Protokollerklärung brachten Personalrat und Kuratoriumsmitglieder in der Kuratoriumssitzung Anfang Juni ihr Erstaunen zum Ausdruck, dass der Berliner Senat die Projektlaufzeit um neun Monate verkürzt hat. Sie befürchten, dass die zugesicherte ergebnisoffene Überprüfung und Darstellung vorhandener und künftiger Strukturen in der Kürze der Zeit nicht geleistet werden können und damit der Privatisierung Vorschub geleistet wird. Die Beschäftigten in den Bauabteilungen müssten neben dem täglichen Arbeitspensum Zuarbeiten zum Projekt liefern und würden überlastet. Diese widrigen Randbedingungen seien nicht geeignet, das Vertrauen in die offiziell verkündeten Projektziele, nämlich eine solide Verbesserung des universitären Facility Managements für die drei betroffenen Universitäten, herzustellen.

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