Sauberes Wasser für Schulkinder
TU-Team gewinnt beim Mondialogo Engineering Award
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Wie überall auf der Welt,
so tollen auch die sambischen Kinder gern auf ihrem Schulhof
herum. Hier ist die Wasseraufbereitung geplant
Foto: privat |
Neben Unterernährung ist verschmutztes Trinkwasser die häufigste
Ursache für hohe Sterblichkeit in den armen Ländern der
Welt. Diese Tatsache war für Barbara Wagner, Reinhard Marth
und Thilo Panzerbieter vom Institut
für Bauingenieurwesen der TU Berlin der Anstoß zu
einem ehrgeizigen Vorhaben, das sie gemeinsam mit zwei Partnern
aus Sambia durchführten. Sie haben für eine Grundschule
in Sambia ein Abwasserkonzept entwickelt, das kein Trinkwasser für
die Toilettenspülung verschwendet und es ermöglicht, die
im Abwasser enthaltenen Nährstoffe aufzufangen und hygienisch
einwandfrei aufzubereiten. Die aufbereiteten Stoffe können
als Dünger auf angrenzenden landwirtschaftlichen Flächen
aufgebracht werden. Das Konzept ist so weit durchgeplant, dass man
jederzeit dort, wo es notwendig ist, konventionelle Wasserentsorgungssysteme
ersetzen könnte.
Darüber hinaus ließe sich sofort mit dem Bau beginnen.
Und nicht nur die technische Seite steht auf gesicherten Füßen,
auch für die finanzielle Umsetzung des Projektes ist gesorgt.
Denn mit dem Projekt nahm das Team am Mondialogo
Engineering Award teil, der von DaimlerChrysler
und der UNESCO
weltweit ausgeschrieben wurde. Über 1700 junge Ingenieure beziehungsweise
Studierende aus 79 Nationen hatten sich in 412 Teams an der Ausschreibung
des insgesamt mit 300000 Euro dotierten Preises beteiligt. Ihre
Aufgabe bestand darin, im interkulturellen Dialog an gemeinsamen
Lösungsvorschlägen für nachhaltige technische Verbesserungen
in Entwicklungsländern zu arbeiten. Auf das Siegertreppchen
durften am Schluss 21 Preisträger aus 28 Ländern steigen.
Dabei war auch das Team der TU Berlin, das gemeinsam mit seinen
beiden Partnern mit 18000 US-Dollar ausgezeichnet wurde. Das Preisgeld
reicht nun aus, die betreffende Schule mit dem neuen Wasseraufbereitungssystem
auszustatten. Steht dann ein Prototyp, hofft das Team auf weitere
Aufträge.
Bettina Klotz
toilette.sambia@web.de
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