Zwischen Himmel und Erde
Bhaskar Dasgupta entwickelt Steuerungssysteme für Kriech-
und Flugroboter
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Zwei Robotik-Spezialisten
im Hubschrauberlabor: Günter Hommel und Bhaskar Dasgupta
(r.)
Foto: TU-Pressestelle |
"Ich löse Probleme am besten im Gespräch mit
anderen, zum Beispiel mit Studierenden. Deshalb lehre ich auch besonders
gerne." Für den jungen indischen Professor Dr. Bhaskar
Dasgupta, derzeit Mercator-Gastprofessor im Fachgebiet
Prozessdatenverarbeitung und Robotik bei Prof. Dr.-Ing. Günter
Hommel, sind Kollegen, die die Lehre als ein notwendiges Übel
betrachten, zu kurzsichtig. Sie verpassten eine wesentliche Chance
zur Erweiterung ihres eigenen Horizonts.
Bhaskar Dasgupta ist Spezialist für die Steuerung komplizierter
Bewegungen von Robotern, für parallele Kinematik. Er war schon
im Jahr 2001 als Humboldt-Stipendiat bei Professor Hommel und arbeitete
an der komplizierten Bewegungssteuerung eines Hüftgelenks mit.
Heute entwickelt die Arbeitsgruppe von Günter Hommel unter
anderem Exoskelette, die die Bewegung von Beinen und Händen
unterstützen (siehe TU
intern Juni 2005), sowie ein System aus mehreren Hubschraubern,
die den gemeinsamen Transport großer Lasten bewältigen
sollen. Hier ist die Synchronsteuerung die besondere Herausforderung
(siehe TU
intern November 2004). Für diese Projekte ist der 36-jährige
Bhaskar Dasgupta mit seinen Kenntnissen aus der parallelen Kinematik,
aus der dynamischen Modellierung, aus Regelung, Schwingungsanalyse
und Bewegungsplanung und seinem Forschungsinteresse für die
Lösung von Steuerungsproblemen der richtige Mann. Eine seiner
Aufgaben im Hubschrauberprojekt ist die Untersuchung der günstigen
Konfigurationen des gesamten Systems. Dafür müssen die
dynamischen Eigenschaften der Hubschrauber, die sowohl mit Seilen
als auch mit steifen Konstruktionen verbunden sein können,
mit der Konfiguration des Gesamtsystems in Einklang gebracht werden.
Für seine Doktorarbeit, die er 1997 am Indian
Institute of Science im indischen Bangalore schrieb, erhielt
er mehrere Auszeichnungen. An seiner Heimat-Universität, dem
Indian Institute
of Technology in Kanpur, arbeitet er derzeit an einem Roboterprojekt,
das schlangenartige Roboter entwickeln will, also Geräte, die
aus vielen Gelenken bestehen und sich damit in verschiedene Richtungen
bewegen können, um in Winkel und Ecken zu gelangen, die bisher
für Roboter als unerreichbar galten. Sie könnten sowohl
beim Katastropheneinsatz wie zum Beispiel bei Erdbeben als auch
in der Medizintechnik helfen. Dasguptas Mercator-Professur wird
von der Deutschen Forschungsgemeinschaft
finanziert und endet im Dezember 2005. Bis dahin will Bashkar Dasgupta
forschen und vor allem auch lehren. Er hofft auf guten Kontakt auch
zu den Studierenden. Umstellungsprobleme hat er nicht. "Natürlich
gibt es große Kulturunterschiede zwischen Deutschland und
Indien", sagt er, "aber das akademische Leben läuft
hier wie dort doch sehr ähnlich ab."
Patricia Pätzold
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