Das Allerletzte
Arme Spieler
Es ist schon ein Kreuz mit der Sprache. Die Deutschen nehmen es
da bekanntlich ganz besonders genau und laborieren seit Jahren an
ihrer Rechtschreibreform, bisher ohne zufriedenstellendes Ergebnis.
Ob wir nun Groß oder Klein, zusammen oder getrennt schreiben,
wer blickt schon noch durch? Doch der Deutsche als solcher neigt,
wie die Wissenschaft uns lehrt, zu Selbstmitleid. Blicken wir doch
mal auf die Insel. Die Engländer sind, was Sprache betrifft,
noch viel gebeutelter als wir. Die ehemaligen Welteneroberer werden
immer fauler, was den Erwerb von Fremdsprachen angeht. Schlimm für
Queen Elizabeth und Tony Blair: Die Briten sind nach jüngsten
Untersuchungen sogar Schlusslicht der EU. Und immer weniger Inselbewohner
sprechen neben Englisch noch andere Sprachen. Sie glaubten fälschlicherweise,
dass ohnehin jeder Englisch spricht. Zudem habe eine Insel nun mal
keine Nachbarländer. Wie anders da die Luxemburger: 85 Prozent
von ihnen sprechen Französisch, 81 Prozent Deutsch. In England
tun dies gerade elf beziehungsweise sechs Prozent. Das verdirbt
den Engländern auch die Geschäfte, sagen Experten. Die
Welt werde immer kleiner, und wer keine anderen Sprachen spreche,
werde international ein armer Spieler sein. Im Kommen sind Sprachen
wie Japanisch und sogar Chinesisch. Ob die Geschäftsleute aus
dem Reich der Mitte wohl mit unserer Rechtschreibreform zurechtkommen?
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