Vital, fröhlich, intellektuell
Charlottenburg als historisch gewachsener Berliner Bezirk
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Posieren für
Charlottenburg: Bezirksbürgermeisterin Monika Thiemen mit
Tommy Erbe vom werbeteam Berlin
Foto: Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf |
Der Ort Charlottenburg wurde am 5. April 1705 vom preußischen
König Friedrich I. gegründet und nach seiner früh
verstorbenen Frau Sophie Charlotte benannt. Seit der Mitte des 19.
Jahrhunderts entwickelte sich die Stadt zwischen Berlin und Spandau
rasant zur modernen Metropole mit zwei Universitäten, großen
Industrieunternehmen, unzähligen Kultureinrichtungen und dem
Kurfürstendamm als Boulevard und Mittelpunkt der City-West.
Als Charlottenburg 1920 seine Selbstständigkeit verlor und
zum Berliner Bezirk wurde, waren alle Grundlagen bereits geschaffen,
von denen wir bis heute zehren. 2001 schließlich fusionierte
Charlottenburg mit Wilmersdorf zum neuen Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf.
Wir wollen aus seiner Geschichte lernen und die historisch gewachsenen
Besonderheiten unseres Bezirks bewahren und weiterentwickeln.
Deshalb fasste die Bezirksverordnetenversammlung zum 1. April 2005
ein unkonventionellen Beschluss: die Loslösung von Berlin und
damit die kommunale Selbstständigkeit Charlottenburg-Wilmersdorfs
als Großstadt im Land. Alle Berlinerinnen und Berliner, die
Charlottenburg-Wilmersdorfer Boden betreten oder befahren wollen,
sollten von nun an am Charlottenburger Tor eine Maut entrichten
müssen, damit die neue Stadt ihre unter den Berliner Zwangsmaßnahmen
angehäuften Schulden möglichst schnell tilgen und an die
Tradition Charlottenburgs als reichste Stadt Preußens anknüpfen
kann. Die Verhüllung des Charlottenburger Tores - so enthüllten
wir jetzt - diente nicht, wie öffentlich verbreitet, seiner
Restaurierung, sondern der Installation einer zukunftssicheren Mauterhebungsanlage
durch den Elektronikriesen Samsung in Zusammenarbeit mit der Technischen
Universität, die in Zukunft ebenfalls von den Einnahmen profitieren
würde.
Die Reaktionen auf diesen Aprilscherz reichten von Unverständnis
und entrüsteter Ablehnung bis zu Erleichterung und fröhlicher
Zustimmung. Doch wie jeder Scherz enthielt auch dieser einen realen
Kern: Ich meine, dass es Berlin insgesamt gut tut, wenn die Bezirke
in möglichst weit gehender Eigenverantwortung ihre Belange
selbst regeln können. Berlin lebt schließlich von der
Vielfalt der historisch gewachsenen Bezirke.
Dem Vermächtnis Sophie Charlottes entsprechend profiliert
sich Charlottenburg-Wilmersdorf als Bezirk der Künste und Wissenschaften
und will gerne mit den anderen Bezirken wetteifern um die attraktiveren
Universitäten, die besseren Schulen, die aufregenderen Theater-
und Operninszenierungen, die spannenderen Sportveranstaltungen,
die angesagteren Restaurants, die beliebteren öffentlichen
Plätze und die erfolgreicheren Einkaufsstraßen.
Die Stadt Charlottenburg hat mit großem bürgerlichen
Engagement Bildungseinrichtungen für alle Bevölkerungsschichten
geschaffen. Bevor 1905 eine eigene Volkshochschule geschaffen werden
konnte, hat die damalige Technische Hochschule in Zusammenarbeit
mit dem Charlottenburger Magistrat spezielle Angebote für erwachsene
Bürger, insbesondere für Arbeiter entwickelt - damals
ein viel beachtetes, fortschrittliches Angebot.
In Charlottenburg haben nicht nur viele bedeutende Wissenschaftlerinnen
und Wissenschaftler wie Rudolf Diesel, Lise Meitner, Theodor Mommsen,
Ida Eva Noddack, Adolf Slaby oder Nathan Zuntz gearbeitet und gewohnt,
sondern neben den Universitäten waren und sind hier viele wissenschaftliche
Einrichtungen beheimatet.
Ich freue mich sehr, dass diese sich - beispielsweise mit der äußerst
erfolgreichen Langen Nacht der Wissenschaften - zunehmend öffnen
gegenüber einem großen Publikum und auch die Zusammenarbeit
mit ihrem Bezirk suchen.
Viele Prominente schwärmen wieder öffentlich von Charlottenburg,
auch der Regierende Bürgermeister ist inzwischen hierher gezogen.
Charlottenburg ist also höchst vital - für seine Bewohnerinnen
und Bewohner sowieso.
Monika Thiemen,
Bezirksbürgermeisterin Charlottenburg
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