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Großstadt und Dorf zugleich

Erfahrungen einer Erasmus-Studentin auf dem TU-Campus

Erasmus-Studentin Malgozata Kostyk
Foto: TU-Pressestelle

Lange blonde Haare, große blaue Augen und ein nettes Lächeln. Das ist Malgozata Kostyk. Die polnische Erasmus-Studentin auf dem TU-Campus wirkt, als würde sie Kunst oder Modedesign studieren. Doch Malgozata kommt gerade aus einer Vorlesung über Kunststoffverarbeitung. In Poznan studiert die 23-Jährige Technischen Umweltschutz an der University of Technology. Anfang April startete sie ihr Auslandssemester in Deutschland und entdeckt seitdem jeden Tag ein Stückchen mehr von Berlin, Charlottenburg und dem TU-Campus. "Ich war überrascht, wie schön grün hier alles ist", erzählt sie. Zuvor arbeitete sie einige Monate in New York und Miami. "Die Städte waren mir viel zu groß und anonym. Berlin ist Großstadt und gleichzeitig Dorf. Das find ich schön", sagt die junge Polin. In den Einführungsveranstaltungen für Erasmus-Studierende hat sie viele Leute kennen gelernt. "Wir sitzen zusammen im Bierkeller oder gehen auf Studentenpartys." Nach den Vorlesungen geht sie aber am liebsten erst mal eine Runde spazieren. Wo? Natürlich am Charlottenburger Schloss oder im Tiergarten.

Wenn ihr Freund Thomasz aus Polen zu Besuch kommt, gibt es das volle Sightseeing-Programm: Brandenburger Tor, Siegessäule, Fernsehturm. Nach nur sechs Wochen Berlin ist Malgozata natürlich noch nicht perfekt als Fremdenführerin. "Aber die Berliner sind nett und helfen, wenn ich mal wieder den Weg nicht weiß." Und sie ist nicht nur mit Berlin zufrieden, sondern vor allem mit Charlottenburg. "Ein guter Platz für eine Uni." Was das Studentenherz begehrt, kann schnell besorgt werden: Schreibzeug gibt's im Uni-Shop, leckeren Kaffee in der Cafeteria, und das Essen in der Mensa ist nicht so übel, wie zu vermuten wäre. Die Bibliothek ist gleich um die Ecke. Nur eines würde der Studentin noch zu ihrem Glück fehlen: ein Supermarkt. "Mal schnell was einkaufen und nicht erst zum Zoo müssen - das wäre schön." Aber schließlich kommt man nicht zum Einkaufen an die Uni, sondern zum Lernen. Und das funktioniert laut Malgozata an der TU Berlin besonders gut. Ihre Veranstaltungen tragen viel versprechende Namen: Kunststoffrecycling oder Ökologische Betriebsoptimierung. Dort kommt sie bestens zurecht. "Die Atmosphäre an der Uni ist etwas Besonderes. Die Leute sind sehr nett und die Professoren kümmern sich um ihre Studenten", stellt Malgozata fest. So viel Komfort ist sie von der University of Technology in Poznan nicht gewöhnt. "Da interessiert es viele Dozenten nicht, ob die Studenten eigentlich verstanden haben, worum es geht. Hier wird wenigstens mal nachgefragt."

Karolina Pajdak

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